Hamburg HafenCity – 15.07.2001

Einmal über die Köhlbrandbrücke auf Skates…

Es hörte sich alles recht witzig und reizvoll an: Durch den Hamburger Hafen, entlang den Elbdeichen auf neu asphaltierten Straßen und auf die Köhlbrandbrücke hinauf. Also hatten Yvonne, Michael, Uwe M. und ich in Hamburg gemeldet. Morgens um 7 ging es los. Nach kurzen Suchen hatten wir dann auch die richtige Zufahrt in den Hafen entdeckt. Also Startnummern holen. Auf Nachfragen gab es keinen Blockstart und keine Chance in die Gruppe der Topleute noch hinein zu kommen. Also hieß es eine halbe Stunde vor dem Start direkt an den Startlinie zu warten.
Zuvor hatten wir noch den Streckenplan durchgelesen: „Viele Schienen der Hafenbahn“ und „Scharfe Rechtskurve, Abfahrt und anschließend scharfe Linkskurve in eine enge Unterführung hinein… mit Matten gesichert“ oder „Baustelle, enger Radweg mit Verschränkungen auf der Brücke“. Anschließend machten wir uns ernsthaft Gedanken, ob man nicht lieber mit Vollschutz laufen sollte.
Am Start hatten sich eine ganze Reihe bekannter Leute genauso zeitig gesammelt. Viele hatten schlauerweise die linke Spur gewählt, da rechts nach wenigen Metern eine Verengung unnötige Aufregung versprach. Wir kamen jedenfalls gut weg und fanden uns bald zusammen mit den Spitzenläuferinnen in einer großen Gruppe wieder. Leider wurde die flotte Fahrt immer wieder von Bahngleisen gestört. Auch Brückenanstiege störten den Rhythmus. Auch die häufigen Tempowechsel ließen mich nach 12 Kilometern von der Gruppe abreißen. Mit mir hatten sieben weitere den Beschluss gefasst die große Gruppe ziehen zu lassen. Es harmonierte gut in der kleinen Gruppe und wir kamen flott vorwärts, so dass ich mir die Prognose nicht verkneifen konnte, dass wir noch viele aus der anderen Gruppe einsammeln würden. So kam es dann auch. Bis auf 20 Mann wuchs unsere Gruppe, bis sie dann durch einen üblen Sturz wieder reduziert wurde (gute Besserung Colette!). Der Superreaktion meines Vordermannes habe ich es zu verdanken, dass ich es gerade noch verhindern konnte über die Gestürzten auch noch ins Stolpern zu geraten.
Bei den oben genannten schwierigen Stellen war ich ganz froh in einer kleineren Gruppe unterwegs zu sein. Es war zum Teil recht haarig, wie es da abging. So landete nach einer Kurve, die einer Abfahrt folgte, unsere gesamte Gruppe auf der linken Fahrbahn der Straße. Nur Warum stehen denn hier Sperrbarken mitten auf der Strecke? An den entsetzten Blicken der Ordner erkannten wir, dass für uns wohl nur die rechte Straßenseite eingeplant war… Zum Glück kam gerade kein Auto, es hätte das Feld signifikant reduziert.
An der 40 km-Marke zeigte die Uhr irgendetwas von 1:15:…, auf einer normalen Strecke wäre es gemütlich eine Zeit unter 1:20 geworden. Nicht aber hier. Die Gruppe zerfiel und jeder kämpfte nur noch gegen die Steigung. Einige Leichtgewichte zogen locker an mir vorbei, andere fielen zurück. Hier lernt man jedes Kilogramm unnötigen Specks auf den Rippen persönlich kennen. Als ich oben ankam, stand die Uhr bei 1:21:23. Die Aussicht war nicht so toll, dass es die Anstrengung gelohnt hätte, aber es gehört zu den Rennen, die man einmal mitgemacht haben muss.
Eine Minute nach mir traf Yvonne mit der folgenden Gruppe ein. Uwe und Michael waren das Rennen teilweise gemeinsam gelaufen. Michaels Kraft hatte Uwe nur sein Gewicht beim Anstieg entgegen zu setzen und musste ihn so auf dem letzten Kilometer eine Minute ziehen lassen. Beide kamen aber am Ende auf Superzeiten, Uwe sogar auf eine neue persönliche Bestzeit (ohne H-CE) ins Ziel. Busse brachten uns zurück zum Start, wo es dann noch Medaillen und Blumen für die Frauen gab. Aus Mangel an Duschen haben wir uns recht schnell auf den Heimweg gemacht.

Fazit:

  • Ich werde nie wieder vor einem Rennen Pflastersteine verlegen. Scheiß Muskelkater!
  • Schraubt bloß die Schienen fest, meine waren im Ziel nicht an der Stelle, wo ich am Start mal hingesetzt hatte.
  • Wer das im nächsten Jahr laufen will, sollte sich rechtzeitig Gedanken zu seinem Übergewicht machen.
  • Ohne das Hafengebiet und die Köhlbrandbrücke hätte es ein echt schnelles Rennen sein können.

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

Name
Zeit
Platz / AK
58.
Thomas Rumpf
1:21:23
8. / M35
72.
Yvonne Hommel
1:22:30
5. / WHK
105.
Michael Gärtner
1:25:44
23. / M30
126. Uwe Müller
1:26:49
24. / M35

 

Wedel – 01.07.2001

Im Sonnenschein über Schafscheiße rasen…

Pünktlich um 6:00 Uhr sammelten sich alle in Groß Hehlen. In drei Autos ging es dann durch einen vielversprechenden Sommermorgen in Richtung Hamburg nach Wedel. Dank Rainers Erkundungen und Alfreds Navigationssystem fanden wir sicher den Ort des Geschehens.
Nach dem üblichen Hallo und dem Einsammeln der selbstständich angereisten Teammitglieder ging es ans Warmfahren und dem Aufbauen am Start. Insgesamt 12 Aktive vom Skate-Team hatten sich an der Startlinie versammelt.
Die Strecke führte uns über wunderbar glatte Bundesstraßen trotz des leichten Gegenwindes in rasender Geschwindigkeit Richtung Westen. Uwes Versuch mit der Spitzengruppe mitzugehen scheiterte bald, und so fanden sich Yvonne, Uwe, Olaf und ich mal wieder in der ersten Verfolgergruppe zusammen mit vielen Bekannten wieder. Die 10-Kilometer-Marke wurde nach knapp über 18 Minuten passiert, das versprach noch richtig gut zu werden. Das Vergnügen wurde aber bald gebremst. Die Steckenführung ging jetzt über kleine Wirtschaftswege durch das Marschenland. Enge Kurven ließen die meisten Skater bremsen. Die, die nicht bremsen wollten, durften sich Gartenhecken von innen betrachten. Dementsprechend sank das Tempo. Unsere Versuche aus der Gruppe mal auszureißen scheiterten genauso, wie die der anderen Teams. Die Gruppe war einfach zu stark.
So irgendwann nach der Halbzeit erreichten wir die angekündigte Deichstrecke. Auf dem schmalen Deichweg ging es jetzt mit Rückenwind weiter. Ein Reinigungswagen hatte noch kurz zuvor die Schafscheiße, so gut es ging, von der Strecke beseitigt. Wie man sich auf dem trotzdem noch grünlich-braun schimmernden Asphalt bei einem Regenrennen gefühlt hätte, mag sich jeder selber ausmalen. Jeder Positionswechsel lief nur noch mit dem goodwill der Mitskater. Die Strecke war einfach zu schmal. Aber auch die Ausrissversuche hielten sich in Anbetracht des nahenden Ziels in Grenzen. Andere Gruppen wurden in diesem Bereich noch durch vereinzelte Schafe zum abrupten Halt gezwungen, da irgendwo ein angetrunkener Trollo ein Gatter offen gelassen hatte. Naja, halt ein Rennen auf dem Lande… .
Die Strecke führte nun durch sehr enge Kurven wieder nach Wedel hinein, die Gruppe zerriss und ich suchte die meine Chance in der Flucht zumal Uwe noch in der Nähe war. Aber es war zu früh. Jetzt riss Uwe aus. Aber auch er wurde auf der Zielgeraden wieder eingeholt. Im Zielsprint kamen wir alle vier in der Spitze der Gruppe durchs Ziel. Die Zeiten von 1:18:16 bis 19 waren traumhaft gut. Michael und Rainer hatten sich zusammen getan und Michael machte für Rainer das Zugpferd im Kampf um den M50-Nordcup. Aber gegen Walter Liebertz war an diesem Tag auch zu zweit nichts auszurichten, also blieb Platz 2 der M50.
Reiner Ertel war im Kampf um den M60 auf sich allein gestellt und einen Kilometer vor dem Ziel ereilte ihn mal wieder das Sturzpech. Weg waren die Gegner und er musste sich mit Platz 4 der M60 begnügen. Als dritter der Senioren kam Thomas C. ins Ziel und rundete ebenfalls mit einer Zeit noch unter 1:30 das Super Ergebnis des Seniorenteams ab.
Ina und Christhild hatten sich zusammen getan und Ina half Christhild beim Erreichen des 2. Ranges der W40. Die beiden lieferten eine Superleistung ab und stellten neue persönliche Bestleitungen auf. Alexandra und Alfred kamen anschließend ins Ziel, beide mit persönlichen Bestzeiten (wenn man Hannover – Celle mal außen vor lässt).
Dann kam das Warten auf die Siegerehrung. Warum muss das eigentlich immer sein? Meist überflüssige Preise werden unter den Teilnehmern verlost und die Siegerehrung zieht sich über eineinhalb Stunden hin und unsere beiden zweitplatzierten in den Altersklassen bekamen noch nicht einmal etwas überreicht.
Durch die Tatsache, dass wir unsere Mannschaften immer mit mindestens drei Aktiven vollständig an jeden Start gebracht haben, können wir nun auch im Mannschafts-Nordcup Erfolge ernten. Jetzt bei Halbzeit stehen die Männer und die Senioren jeweils auf dem 2. Rang und die Frauen verteidigen hartnäckig den Platz 3. Auch in den Einzelwettbewerben sieht es gut aus: Reiner und Rainer haben jeweils den 3. Rang, während Christhild und Jutta sich noch Hoffnungen auf Treppchenplätze machen dürfen (aktuelle Nordcupergebnisse unter http://www.rollenflitzer.de/ ).

Thomas Rumpf

Ergebnisse: (Zeiten netto, Platzierung nach Zieleinlauf)

Männer

Name
Zeit
Platz / AK
20.
Thomas R.
1:18:16,0
9. / M30
23.
Uwe B.
1:18:18,2
12. / M30
26.
Olaf
1:18:17,7
14. / M30
42.
Rainer
1:22:51,6
2. / M50
43.
Michael
1:22:52,4
21. / M30
64.
Reiner
1:26:23,8
4. / M60
69.
Thomas C.
1:28:01,5
11. / M40
120.
Alfred
1:53:00,8
12. / M60

Frauen

4.
Yvonne
1:18:18,7
3. WHK
22.
Ina
1:35:36,5
10. W30
23.
Christhild
1:35:37,2
2. W40
33.
Alexandra
1:42:20,2
17. W30