Stade – 12.08.2001

Tiefflug

Das übliche Treffen in Groß Hehlen gestaltete sich unerwartet schwierig. Der einer Vollsperrung der A7 ausweichende Verkehr verursachte in Celle ein Verkehrschaos. Anstatt um 13:00 Uhr, ging es erst um 13:45 Uhr in Richtung Stade los und dann war auch die Autobahn vor uns dicht. Also zuckelten wir über die Landstraßen und erreichten gerade noch rechtzeitig Stade.
Schon die Schnupperrunde vorab ließ viel gutes hoffen. Lediglich eine richtige Kurve und sonst nur langgezogene Bögen und ein durchweg guter Belag. Dazu noch strahlender Sonnenschein und kuschelige 31°C versprachen ein heißes Rennen.
Also sammelten wir uns am 5-km-Start. Die Führungsspitze machte taktische Spielchen und immer wieder liefen wir Verfolger in die Spitze hinein, dadurch wurde es manchmal recht eng. Ute, Olaf und Michael erwischte es mit Stürzen. Am Ende wurde gesprintet, mir gelang es mit der Spitze ins Ziel zu kommen. Die Leute des Führungsfahrzeugs teilten uns später mit, dass sie beim Sprint auf der abschüssigen Zielgeraden 65 km/h auf dem Tacho hatten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit für das ganze Rennen lag bei über 37 km/h.
Endlich hat es Rainer mal geschafft seinen großen Konkurenten Walter Liebertz um eine halbe Schienenlänge abzuhängen, da schlüpft Eberhard Eschlauer-Hefter an ihm vorbei und wieder einmal gibt es LM-Silber für Rainer in der M50. Für Yvonne reichte es ebenfalls zur Vizelandesmeisterschaft bei den Frauen.
Zum 10-Kilometerrennen traten wir dann etwas reduziert an. Alexandra und Ute zogen es vor, sich die Sache von außen anzusehen. Dafür hatte es Hans-Christian noch geschafft nach Stade zu kommen. Das Rennen lief diesmal flotter und eine Führungsgruppe fuhr davon. Ich war zusammen mit Yvonne bei den ersten Verfolgern während Rainer, Uwe B., Olaf und Michael sich bei der zweiten Verfolgergruppe tummelten. Bösen Gerüchten zu Folge gab es wohl ein Missverständnis wieviele Runden zu laufen seien, so dass irgendwer wohl auf den Endspurt zu Gunsten einer schnellen Ehrenrunde verzichtet hat…
Yvonne schaffte es die LM für sich zu entscheiden, während Walter Liebertz wieder für die gewohnte Reihenfolge in den M50 sorgte und Rainer das Kunststück vollbrachte die vierte von fünf möglichen Silbermedaillen in diesem Jahr auf der Straße zu gewinnen.
Reiner Ertel war wieder einmal das Opfer der Regelung, dass immer sechs Aktive in einer Altersklasse am Start sein müssen. Das war in der M60 wieder einmal nicht der Fall und damit gab keine Medaillen für ihn. Auch Christhild wurde ein Opfer dieser Regelung. Als ganz ärgerlich stellte sich im Nachhinein heraus, dass Sybill noch keinen Startpass hatte, es hätte bei ihr zu Bronze in der W30 gereicht.
Die Leute, die jetzt immer noch nicht genug hatten, machten sich auf zum 18,4 Kilometer langen abschließenden Rennen. Während die einen sich noch einmal richtig austobten, liefen andere als Begleitung mit den Frauen zusammen.
Trotz der üblichen Probleme bei der Auswertung ging es dann doch noch recht zügig mit der Siegerehrung recht zu Ende, so dass wir gegen 23:00 Uhr wieder zurück waren. Im großen und ganzen war es doch ein schöner Sommerabend und für die meisten von uns sicherlich die schnellsten Rennen, die sie je gefahren sind.

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

5 km Strecke

Name
Zeit
Platz / AK
Landesmeisterschaft
9.
Thomas Rumpf
8:02,2
6. / M30
5. / M30
14.
Uwe Baumgarten
8:04,7
9. / M30
8. / M30
20.
Olaf Hermann
8:12,2
12. / M30
10. / M30
22.
Yvonne Hommel
8:21,0
2. / WHK
2. / WHK
25.
Rainer Rudolph
8:21,9
2. / M50
2. / M50
28.
Michael Gärtner
8:33,6
15. / M30
11. / M30
36.
Uwe Müller
9:05,3
17. / M30
12. / M30
38.
Reiner Ertel
9:07,3
2. / M60
6. / M50
49.
Thomas Clasing
9:44,6
7. / M40
6. / M50
86.
Christhild Nolte
11:17,3
3. / W40
4. / W30
87.
Cecilia Knaup v. Gebhardt
11:19,3
4. / W30
5. / W30
92.
Alexandra Herr
12:41,8
5. / W30
6. / W30

10 km Strecke

Name
Zeit
Platz / AK
Landesmeisterschaft
15.
Thomas Rumpf
16:32,0
9. / M30
8. / M30
17.
Yvonne Hommel
16:32,8
2. / WHK
1. / WHK
27.
Olaf Hermann
17:45,9
13. / M30
11. / M30
28.
Michael Gärtner
17:46,0
14. / M30
12. / M30
30.
Rainer Rudolph
17:46,7
2. / M50
2. / M50
33.
Uwe Baumgarten
17:49,0
16. / M30
13. / M30
40.
Uwe Müller
18:43,9
19. / M30
14. / M30
48.
Hans-Christian Freitag
19:31,5
5. / M40
7. / M40
57.
Thomas Clasing
19:33,3
7. / M40
10. / M40
58.
Reiner Ertel
19:33,5
5. / M60
8. / M50
73. Sybill Musick
21:27,8
2. / W30
84. Christhild Nolte
24:03,4
3. / W40
4. / W30
85. Cecilia Knaup v. Gebhardt
24:04,1
3. / W30
5. / W30

18,4 km Strecke

Name
Zeit
Platz / AK
11.
Uwe Baumgarten
34:37,1
7. / M30
46.
Sybill Musick
38:14,0
4. / W30
47.
Rainer Rudolph
38:14,4
4. / M50
93.
Hans-Christian Freitag
42:55,2
22. / M40
98.
Ute Klaproth
43:03,2
12. / W30
100.
Christhild Nolte
43:28,2
3. / W40

Wendland 84er, Prezelle – 12.08.2001

Einfach super oder auch meisterlich

Naja, eigentlich ist ja ein bißchen mutig einfach mal auf einer Deutschen Meisterschaft zu melden, aber wenn’s zum Nordcup zählt, dann muss man ja mitmachen. Also stellten sich 13 STC-ler der Herausforderung. Fünf von uns hatten ja schon Erfahrungen mit dem Wendland-100-er in den Vorjahren gemacht, für den Rest war ein Rennen auf einer ultralangen Strecke Neuland.
Die meisten trudelten am Vortag zur Wettkampfbesprechung, einer Schnupperrunde und der Pastaparty ein. Allein schon dieser Tag versprach viel für das Rennen. Die Wettkampfbesprechung kurz und bündig, die Schnupperrunde über 22,4(!) Kilometer mit Fahrradbegleitung machte Lust auf mehr und bei der Pastaparty sind alle problemlos satt geworden und lecker war’s auch noch. Also verzogen wir uns in die Quartiere, die einen in die kurz gemietete Ferienwohnung oder Pensionszimmer, Uwe in die Turnhalle und ich zu meinem in der Nähe wohnenden Bruder. Den Rest des Abends haben wir alle dann wohl noch mit Schrauben und Lager waschen verbracht.
Am nächsten Morgen trübten dicke Wolken den Himmel und der leichte Sprühregen die Stimmung. Schlechte Erinnerungen an die 50 Kilometer im Regen des Vorjahres stiegen in so manchem auf. Aber zum Start trocknete alles wieder ab.
Im Vorjahr hatte Peter uns perfekt während des 100-km-Rennens verpflegt. Das sollte dieses Jahr nicht anders werden. Also wurde nach kurzem Überlegen ein geeigneter Ort für den „privaten“ Verpflegungspunkt ausgeguckt. Peter übergab die Wasserflaschen, während Tatjana gut 50 Meter weiter die Bananen reichte. Soweit ich es gehört habe, hat die Versorgung wieder einmal perfekt geklappt und das ist bei einem so langen Rennen enorm wichtig.
Nach dem Aufbau der Verpflegung ging es los zum Start. Der war gut sechs Kilometer entfernt, gerade richtig zum warm fahren. Da war doch noch was, so ein drückendes Gefühl, naja das was sich immer kurz vor dem Start einstellt und was auf 84 Kilometer verdammt störend werden kann. Also bog ich kurz bevor ich den Start erreichte kurz ab und wollte das Flatterband übersteigen um ein idyllisches Gebüsch zu erreichen und schon lag ich lang! Leicht am Ellenbogen blutend erreichte ich den Start. Die besorgten Gesichter der anderen verwandelten sich nach meinen Erklärungen, wie ich das geschafft hatte, schnell zu einem breiten Grinsen. Aus Gründen der Fairnis wurden Männer und Frauen getrennt gestartet, so dass sich rund 150 Männer am Start sammelten. Startschuss, alles und zurück! Fehlstart! Toll, ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal beim Skaten erlebe. Also nochmal!
Das Rennen ging recht gemütlich los, es sammelten sich alle Leute, die meinten dahin zu gehören im Bereich der Spitze. Nach einigen Kilometer kam dann die Tempoverschärfung und das Feld zerriss. Die Spitze war wie immer weg und Uwe B., Olaf und ich trieben uns mal wieder in der ersten Verfolgergruppe rum. Diese formierte sich und an der Spitze sammelte sich eine Gruppe, die das Tempo machte. Auf den nächsten 40 Kilometern passierte dann nichts aufregendes mehr, außer dass einige schwächere Skater verloren gingen. Aber das Tempo der Gruppe sank immer weiter ab, so dass ab und zu stärkere Leute mal nach vorne rausfuhren. An der einen Steigung war es dann soweit. Es gab wieder einen Ausriss und diesmal ging ich gemeinsam mit einem weiteren Skater mit. Aber der Gedanke die nächsten 30 Kilometer zu dritt fahren zu müssen war mir nicht so ganz geheuer. Bald kamen aber noch vier weitere aus der alten Gruppe zu uns auf, so dass es gut weiterging. Leider konnten Olaf und Uwe B. uns nicht folgen. Am Ende kam es zum Spurt mit fünf Mann. Mit einem Hundertstel nach 84,39 Kilometern rettete ich mich als erster der Gruppe über die Ziellinie. Olaf konnte sich in der alten Gruppe gut halten und kam kurz nach uns ins Ziel. Uwe B. hatte Probleme und musste sich zurückfallen lassen, so dass er nur kurz vor Uwe M. ins Ziel kam.
Hoffnungen auf größere Erfolge hatten sich die beiden Ra(e)iner gemacht. Dass es für Rainer nicht ganz gereicht hat, war mir schon im Ziel klar, da Walter Liebertz in meiner Gruppe war, aber Platz zwei auf der Deutschen Meisterschaft ist ja auch nicht schlecht!
Noch besser hat es Reiner erwischt. Mit seinen Konkurrenten immer zusammen laufend hatte er am Ende die meisten Reserven und konnte sich mit 8,9 Sekunden Vorsprung den Deutschen Meistertitel sichern. Auch Uwe M. gelang es noch unter der magischen 3-Stunden-Grenze zu bleiben, während Michael mit seinen neuen Schuhen doch noch nicht so gut zurecht kam und sich unter Schmerzen ins Ziel quälte.
Für Dirk war es das erste Rennen dieser Art und sein einziges Ziel war das Ziel zu erreichen. Das schaffte er auch locker in unter vier Stunden. Thomas C. hatte irgendwie keinen so guten Tag erwischt und blieb ein wenig unter seinen Möglichkeiten, während Hans-Christian mit 3:19 gut unterwegs war.
Bei den Frauen konnte Yvonne in der ersten Verfolgergruppe mitlaufen und konnte sich den achten Rang der Gesamtwertung sichern und damit gleichzeitig niedersächsische Landesmeisterin werden.
Christhild und Ina waren wieder einmal gemeinsam unterwegs bis ein Sturz Christhild zu Boden zwang. Nachdem sie der mit ihr gestürzten Doris aus Kiel (früher Nienhagen) geholfen hatte, mussten beide eine einige Kilometer lange Aufholjagd starten, bis sie ihre Gruppe wieder erreicht hatten. Trotzdem reichte es für Christhild zum fünften in der W40 und für Ina zum zehnten der W30.
Nachdem sich alle im Ziel gesammelt hatten, gab es viel zu erzählen. Aber auch wieder viel zu essen am kostenlosen Buffet der IGAS-Wendland. Noch ein wenig auslaufen und dann duschen. Natürlich blieben wir zur Siegerehrung, wann hat man denn schon mal jemanden aus seinem Verein ganz oben auf dem Treppchen? Aber egal welche Platzierung am Ende für den einzelnen herausgekommen ist, es ist schon eine beachtenswerte Leistung diese Distanz in unter vier Stunden überhaupt zu bewältigen.
Ein dickes Dankeschön gilt natürlich auch unseren beiden Versorgern an der Strecke Tatjana und Peter!

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

Männer

Name
Zeit
Platz / AK
22.
Thomas Rumpf
2:39:15
8. / M30
38.
Olaf Hermann
2:45:10
16. / M30
45.
Rainer Rudolph
2:50:22
2. / M50
48.
Uwe Baumgarten
2:53:51
18. / M30
65.
Uwe Müller
2:56:31
20. / M30
76.
Michael Gärtner
3:00:11
22. / M30
80.
Reiner Ertel
3:01:53
1. / M60
Hans-Christian Freitag
3:19:22
17. / M40
Thomas Clasing
3:41:07
22. / M40
Dirk Meishner
3:58:14

Frauen

4.
Yvonne Hommel
2:42:26
7. WHK
23.
Christhild Nolte
3:37:16
5. W40
33.
Ina Rehwinkel
3:37:19
10. W30