Das Skate-Team Celle liefert überzeugende Gesamtleistung ab:
25 gingen an den Start, 24 kamen an!
Der in diesem Jahr zum ersten Mal veranstaltete Marathon von Hannover nach Celle stand ganz im Zeichen der Fitness- und Freizeitskater. Dies war nicht zuletzt daran zu erkennen, daß das Zeitlimit auf großzügige 3:30 festgesetzt war, die Hindernisse auf der Strecke sehr sorgfältig mit Strohballen gepolstert waren und die Strecke vorbildlich beschildert war.
Das Wetter (und damit auch der Asphalt) war trocken. Die Lufttemperatur von ca. 22 Grad am Startbereich in Hannover-Lahe war ideal.
Der Renntag begann um 08:00 an der Parkpalette des Celler Badelandes. Hier startete der Bustransfer, der die Skater von Celle zum Start nach Hannover bringen sollte. Die Fahrtstrecke verlief teilweise auf der bereits präparierten Marathon-strecke, was den Wunsch entstehen ließ, sofort die Skates unterzuschnallen um selbst zum Start zu Skaten.
In Hannover am Hotel Föhrenhof angekommen, wurde erst einmal ein Stück der Wiese beschlagnahmt. Hier wurden die letzten Vorbereitungen vorgenommen. Unverzichtbare Technikgespräche, Nachziehen der Achsen -bzw. wer hat noch eine in Reserve mit, für die die in Paris verloren ging-, letztes Mutzusprechen und die obligatorische Banane ließen die Stunde bis zur Startaufstellung wie im Skatetempo vergehen.
Die Startblöcke waren gut abtrassiert, so daß jeder der 2000 Teilnehmer wußte, wo er hingehört. Vorn die ca. 50 Hand-Biker (unsere Freude, die sportlichen Rollstuhlfahrer), danach die Speedskater (für die es um Nordcup-Punkte ging), gefolgt von der Fitnessskater-Startaufstellung. Diese größte Gruppe beanspruchte die Startblöcke drei bis acht.
Die schnellen Hand-Biker und Speedskater starteten zuerst um 10:00 Uhr bzw. 10:05 Uhr. Diese sollten schließlich den regulären Rennverlauf nicht behindern, und zudem die Gelegenheit bekommen, vorne weg ihr eigenes Rennen zu fahren.
Gleich dahinter starteten die Fitnessskater Block für Block mit jeweils einigen Minuten Abstand.
Für die vielen Fitnessskater, insbesondere die Marathon-Neulinge kam es in erster Linie darauf an, aus eigener Kraft und unversehrt die Ziellinie am Celler Badeland zu überfahren. Demzufolge war der Spruch des Tages: „Hauptsache ich komme durch“.
Die Strecke verfügte nur über wenige schwierige Passagen. Insbesondere die interessante Abfahrt mit anschließender Linkskurve in Burgdorf brachte Salz in das Rennen – machte aber im Vorfeld auch vielen Erst-Marathonis Angst. Es sollte sich zeigen, das einige Skater hier tatsächlich nicht zurecht kamen, und von ihren Protektoren Gebrauch machen mussten. In Watlingen waren 12 Meter Kopfsteinpflaster mit einer besandeten Metallplatte abgedeckt. Die etwas problematische Auf- und Abfahrt der Platte wurde mit 12 Meter Supergrip belohnt. Auf der Strecke von Nienhagen nach Celle-Burg wurde man wegen des rubbeligen Teerbelages kurz vor Schluss noch einmal so richtig durchgeschüttelt. Insgesamt betrachtet war die Strecke mit ihren langen Geraden, den begeisterten Zuschauern und den interessanten Ortsdurchfahrten die ideale Skatestrecke, die an Attraktivität der Berliner und Hamburger Strecke in nichts nachsteht.
Der leichte Westwind kam über weite Strecken schräg von hinten – und nur selten von vorn. Diese Gesamtumstände brachten den meisten Skatern ein Erfolgserlebnis der besonderen Art, indem das selbstgesteckte Ziel nicht nur erreicht, sondern zum Teil erheblich übertroffen wurde.
Für das Skate-Team Celle gingen folgende elf Teilnehmer ohne vorherige (Skate-) Marathonerfahrung an den Start: Cecilia Knaup v. Gebhardt, Hartmut Boehme, Heinrich (Heiner) Grabenhorst, Rüdeger Baumann, Rainer Belde, Swantje Nanke, Karin Battermann, Marion Müller, Sonja Rumpf, Gabriele Scharping und Christine Tinnefeld. Jeder einzelne dieser Gruppe hat seinen besonderen Einsatzwillen unter Beweis gestellt und eine herausragende Leistung gezeigt. Chistine hatte von allen die ungünstigsten Voraussetzungen, da sie erst kurz auf den Rollen ist, noch keine ausreichender Skatepraxis sammeln konnte. Sie tat das unter diesen Umständen richtige, und ließ sich den Rest der Strecke vom Bus mit ins Ziel nehmen, was ihrer Leistung keinen Abbruch tut. Besonders einprägsame Erinnerungen konnte Heiner sammeln, der bereits im ersten Rennviertel nach einer Verhakelung mit einem anderen Skater eine Bauchlandung hinter sich hatte. Trotz großflächiger Abschürfungen und zerissenem Rennkombi hat er sich bis ins Ziel durchgekämpft und auch noch eine gute Zeit geschafft. Rainer B. machten seine Skates Probleme. An mehreren Stellen begann es zu scheuern. Bis ins Ziel konnte er es ignorieren – aber dann… .
Die fünf Fitnesskater mit Marathonerfahrung: Jutta Freitag, Ina Rehwinkel, Alexandra Herr, Christhild-Elisabeth Nolte und Alfred Ostertag. Unter diesen spürte man die besondere Art der Motivation sich selbst und der Welt zu zeigen, daß man an sich gearbeitet hat, und nun zu neuen Bestleistungen aufgebrochen ist. Dieses „Ziel der Ziele“ haben alle fünf mit Bravour geschafft. Schließlich waren sie innerhalb ihrer Altersklassen ganz vorn mit dabei. Jutta schaffte sogar das Kunststück auf Platz 1! in der W40. An diesen neuen Maßstäben wird man die fünf zukünftig messen!
Die neun schnellsten Skater unserer Truppe: Thomas Rumpf, Olaf Herrmann, Rainer Rudolph, Michael Gärtner, Rainer Ertel, Uwe Müller, Stefan Schmidbauer, Thomas Clasing und Hans-Christian Freitag waren mit ihren bisherigen Bestzeiten von unter 1 Std.45 Min. als Speedskater klassifiziert, und berechtigt im entsprechenden ersten Feld zu starten.
Dem Startschuss folgte wie üblich das Bestreben, so schnell wie möglich nach vorn aus der Starterpulk wegkommen. Das starke Gedränge, wenn einige hundert Skater auf Kommando losfahren und durch die Abstoßbewegung doppelt so viel Platz brauchen wie vorher, ist nicht zu verhindern. Es ist jedesmal Glückssache aus dem Starterfeld unbeschadet herauszukommen.
Mit dem Wissen, daß gute Ergebnisse zu einem guten Teil durch Taktik bestimmt werden, wurde bereits auf den ersten 500 Metern nach ungefähr gleichstarken Skatern Ausschau gehalten, mit denen man die ersten Kilometer, vielleicht auch das ganze Rennen in einer Gruppe fahren konnte.
Thomas R. und Olaf entschieden sich, in der ersten Verfolgegruppe zu fahren. Wie sich später herausstellen sollte, wären die beiden in der Führungsgruppe besser aufgehoben gewesen, da die eigene Gruppe ziemich bald zu Schwächeln anfing. Nach einem Sturz verlor Olaf den Anschluß und mußte in der dritten Gruppe weiterfahren. Diese war so stark, daß sie auf Thomas auffahren konnte, so daß die beiden wieder vereint fahren konnten.
Für die nachfolgende Gruppe entschieden sich Rainer R., Michael, Rainer E. und Thomas C.. Danach fuhren Hans-Christian, Stefan und ich (Uwe).
Unsere Gruppe bestand aus anfangs aus 8-10 Fahrern. Bereits auf den ersten Kilometern haben wir einige Fahrer aus der Gruppe verloren, darunter auch Hans-Christian, dem durch ein Mißverständnis die Wiedereingliederung in die Gruppe unmöglich gemacht wurde, nachdem er sich an der Spitze verausgabt hatte. Nachdem wir an eine vor uns fahrende kleine Gruppe Anschluss fanden, hatten wir unsere alte Gruppenstärke wieder.
Nach und nach stellte sich heraus, daß nur fünf Fahrer in der Lage waren Führungsarbeit zu leisten. Diese wechselten sich in der Folgezeit ab. Der Rest fuhr Windschatten pur. Erst kurz vor dem Ziel überholten wir Thomas C., der in Nienhagen den Anschuß an seine Gruppe verloren hatte, und nach einigen Kilometern Alleinfahrt auch nicht mehr die Kraft hatte sich unserer Gruppe anzuschliessen. Nach der letzten Kurve setzten Stefan und ich den Endspurt an, der uns Platz 3 und 1 von acht innerhalb unserer Gruppe einbrachte.
Uwe Müller
Ergebnisse:
Fitnesswertung
Name
|
Zeit
|
Platz / AK
|
|
7.
|
Jutta Freitag |
1:36:50
|
1. / W40
|
8.
|
Ina Rehwinkel |
1:36:50
|
6. / W30
|
10.
|
Alexandra Herr |
1:38:25
|
7. / W30
|
14.
|
Christhild-Elisabeth Nolte |
1:39:19
|
5. / W40
|
15.
|
Cecilia Knaup v. Gebhardt |
1:39:20
|
8. / W30
|
20.
|
Hartmut Boehme |
1:33:49
|
3. / M50
|
31.
|
Heinrich Grabenhorst |
1:36:50
|
6. / M50
|
91.
|
Alfred Ostertag |
1:42:17
|
5. / M60
|
176.
|
Rüdeger Baumann |
1:46:28
|
8. / M60
|
293.
|
Rainer Belde
|
1:52:25
|
145. / M30
|
216.
|
Swantje Nanke
|
2:00:26
|
108. / W30
|
413.
|
Karin Battermann
|
2:11:23
|
204. / W30
|
504.
|
Marion Müller
|
2:19:26
|
100. / W40
|
529.
|
Sonja Rumpf
|
2:22:14
|
264. / W30
|
533.
|
Gabriele Scharping
|
2:23:33
|
106. / W40
|
Speedwertung
Name
|
Zeit
|
Platz / AK
|
|
14.
|
Thomas Rumpf
|
1:16:32
|
6. / M30
|
26.
|
Olaf Herrmann
|
1:16:37
|
11. / M30
|
38.
|
Rainer Rudolph
|
1:19:42
|
3. / M50
|
42.
|
Michael Gärtner
|
1:19:44
|
22. / M30
|
71.
|
Rainer Ertel
|
1:20:53
|
3. / M60
|
76.
|
Uwe Müller
|
1:23:25
|
31. / M30
|
78.
|
Stefan Schmidbauer
|
1:23:27
|
33. / M30
|
85.
|
Thomas Clasing
|
1:23:46
|
15. / M40
|
105.
|
Hans-Christian Freitag
|
1:25:48
|
22. / M40
|