Der Hasenlauf der kleinen und großen Hoppler
Am Ostersamstag um 12:45 Uhr fiel in Paderborn der Startschuß zum wilden Osterlauf. Das ist ein Sprintrennen über 10 km für die Inline-SkaterInnen. Es werden werden 2 Runden – mit einer 180 Grad Kurve auf halber Strecke gehoppelt. Am Start waren unter anderem die TOP-Häsin Sandra Stender (Favoritin) aus Paderborn und auch die kleine Hasemaus Adelina, die letztes Jahr vor mir gewonnen hatte und auf Platz 1 war. Heute hatten beide nicht so ihren Tag. TOP-Häsin Sandra verlor in der ersten Runde ihre vordere linke Achsschraube vom Hoppelfrontlauf und warf die Möhre in den Graben (gab auf). Somit blieben in dieser Spitzenhasengruppe von 10 schnellen Hasenmännern nur Yvonne Hommel und ich übrig – bei dem Lauf um die erste Möhre.
Leider, leider, fehlte mir die Motivation, an Yvonne vorbeizuskaten, aber natürlich auch die Kraft, mich nach vorne vorzukämpfen. Nachdem ich in der zweiten Runde einen gewagten Blick nach hinten wagte, erschrak ich und bemerkte, oh Schreck!, dass ich an letzter Stelle der Hasengruppe war, und dass weit und breit hinter mir kein anderer Hase zu sehen war!!! Also musste ich mich anstrengen, nicht aus der Gruppe zu fall-löffeln. Während des Hasengehoppeles, schoß mir durch das Hasenhirn: „Mir reichte auch die zweite Möhre!!!“.
Somit badete ich auf den letzen 150 m bis zum Ziel in der klatschenden Menge und schrie dem Publikum zu, dass ich die zweite Frau bin!!! Jaaaa, ….das musste einfach sein – ich hoffe, ihr findet das nicht zu hasig?!
Was jedoch mir fast das Leben kostete, waren zwei vereinsamte Igel-Skaterinnen, die noch die erste Runde skateten, und plötzlich vor mir von links auf meine Spur wechselten. So wäre ich fast in sie hineingestürzt und hätte mir kurz vor der Ziellinie beinahe die Hasenarme gebrochen. Es war ein totaler Schock für mich, diese beiden plötzlich vor mir zu haben, wo ich gerade meine Höchstgeschwindigkeit an Hoppelschritten erreicht hatte… Aber ich lebe noch und freue mich, im Celler Hasenkostüm auf dem Zweimöhrentreppchen gestanden zu haben.
Liebe Grüsse, Colette Becker