Paris Marathon – 13.05.2001

Paris- „Die Metropole an der Seine“
oder „Über 7 Hügel mußt Du skaten…“
Um 4:15 Uhr am Samstag, den 12.Mai war es soweit: Aufbruch in Seelze immer gen Westen in die Hauptstadt Frankreichs. Nachdem wir uns mit einem späten Frühstück in einer Pariser Vorstadt gestärkt hatten und Teile unseres Fanclubs zumindest vorübergehend abgestzt hatten, konnten Fabi und ich uns daran machen, die Startunterlagen abzuholen.
Dieses gestaltete sich bei den für uns Norddeutsche gigantischen Ausmaßen dieser Stadt als zeitaufwendige Maßnahme. Aber ein Blick auf die Meldeliste entschädigte uns: Fast alles, was Rang und Namen in der internationalen Speedszene hat, sollte am Start sein. Hier waren also genau am richtigen Ort… Der Rest des Samstags verging bei hochsommerlichen Temperaturen mit etwas Sightseeing und obligatorischer Spaghettiparty wie im Flug.
Während unser insgesamt fünfköpfiger Fanclub noch tief und fest schlief, hieß für uns am Sonntag um 6:15 Uhr aufstehen. Die Anfahrt zum Arc de Triomphe mit der S-Bahn verlief reibungslos. Die Organisation der Startaufstellung bei den Spitzenskaterinnen und -skatern gestaltete sich kompliziert-chaotisch, so daß wir erst mit 15minütiger Verspätung auf die Strecke kamen.
Die ersten 15 Kilometer auf überwiegend breiten und gut-asphaltierten Straßen waren noch sehr angenehm. Fabi und ich hatten uns in einer gut 10köpfigen Gruppe eingereiht.
Auf einer der ersten steilen Abfahrten erwischte es mich dann: Wir waren gerade von der zweiten Frauengruppe überholt worden, als es in dieser einen üblen Sturz mit Kettenreaktion gab. Neben mir mußten 2 weitere Speedys als letzte Chance um den am Boden liegenden Damen auszuweichen (hoffentlich ist diesen nichts ernstes passiert; Rettungssanitäter kamen gleich auf die Straße gelaufen…) mehr oder weniger unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Pariser Asphalt machen, was diverse Schürfwunden zur Folge hatte.
Nach einer knappen halben Minute konnte ich mich mit einem Franzosen zusammen an die „Verfolgung“ unserer ehemaligen Gruppe machen. Dieses gestaltete sich als äußerst anstrengende und kraftraubende Angelegenheit, da man das Gefühl hatte es, ging ständig bergauf und nur selten bergab. Fabi konnte sich dank einer akrobatischen Leistung in der oben geschilderten Situation vorm Stürzen retten.
Wenige Kilometer später widerfuhr ihm aber der Alptraum eines jeden Skaters: Eine Rolle lockerte sich, in einer abschüssigen Linkskurve wurden die Skates unlenkbar und es kam zum Sturz. Aufgrund mangelnden Imbusschlüssels fuhr Fabi fortan auf 9 Rollen.
Der Rest des Rennens gestaltete sich als alles andere als einfach: Enge Straßen, viele Kurven, häufig schlechter Asphalt, zunehmende Hitze, relativ wenige Zuschauer und vor allem ständige kurze Anstiege und Abfahrten: Bislang habe ich gedacht, daß Rom auf 7 Hügeln gebaut ist; spätestens seit dem 13. Mai weiß ich, daß dieses auch für Paris zutrifft.
Nach einer Gegenwindpassage über ca. 3km kurz dem Ziel erwischte es mich dann auf dem letzten Anstieg, und ich mußte meine Gruppe entkräftet ziehen lassen (ein ziemlich frustrierendes Erlebnis). Nach weiteren 2 Kilometern war dann das Ziel, der Flughafen Charles-de-Gaulle erreicht, wo unser Fanclub (vielen Dank für die Unterstützung!) uns bereits mehr oder weniger sehnsüchtig erwartete.
Beim Blick auf die Zeiten (Fabi 1:43:27 bzw. > 1:35:22 für mich) machte sich zunächst doch etwas Enttäuschung breit, was sich beim Blick auf die Platzierung (Rang 174 bzw. 134 im Gesamtklassement) anläßlich der hochkarätig besetzen Veranstaltung aber doch positiv relativierte. Es ist nur wirklich Wahnsinn, daß die Siegergruppe Zeiten unter 1Stunde und 10 Minuten geskatet hat…Respekt!
Nach kurzem Zwangsstopp im Sanitätszelt zum Reinigen der Schürfwunden, konnten wir endlich die wohlverdiente Massage genießen und uns auf den folgenden Südfrankreichurlaub freuen.
Fazit für diesen Lauf: Paris lohnt sich dann, wenn man die Fahrt dorthin mit einem Urlaub verbinden kann… und Frankreich bietet wahrlich eine Vielzahl toller Reiseziele.

Michael Gärtner

Ergebnisse:

Name
Zeit
134.
Michael Gärtner
1:35:22
174.
Fabien Coujour
1:43:27

 

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