1. Wettkampftag

Mein Blick in die Auslosung der Rennen ließ mich den Kopf schütteln. Der Niederländer auf 500 m ist ganz OK, aber warum muss ich ausgerechnet gegen meinen Freund Reinhold die 1000 m laufen? Kurz vor dem Rennen tauchte die aktualisierte Auslosung auf. Für mich änderte sich nichts, aber vier weitere Teilnehmer waren aus den Startlisten verschwunden.
Der Tag lief geruhsam ab, nach einem gemütlichen und ausführlichem Frühstück stand ein wenig Gymnastik und Dehnung auf de Programm, dann Tasche packen und langsam ging es los. Um 12:00 Uhr ein lockeres Warmup, nachdem amtierende schwedische 10000 m Weltrekordler und -meister, sowie Olympiafavorit Nils van der Poel das Eis verlassen hatte.
Die 500 m liefen alles andere als gut. Der Start war nicht rund und die Kurven nicht kraftvoll. 0:46,82 sind zwar Saisonbestzeit, aber bei weitem nicht das was ich erreichen wollte. Zweiter Versuch über 1000 m. Jetzt klappte alles. Reinhold sah ich in der Mitte der ersten Kurve das letzte Mal. Auf der Gegengeraden kam neben der Anzeige 2,0 für die Startzeit von 22,0 s von Monique eine energische Anfeuerung. Ich nehme ihre Anweisung auf und mache richtig Druck, worauf ich bei der nächsten Durchfahrt mit einer gezeigten 4,2 für die Rundenzeit von 34,2 belohnt wurde. Aber jetzt kam die Quittung für den Einsatz, die Beine wollten platzen. Ich quäle mich über die letzten 300 m. 1:33,19 ist der Lohn. Die Saisonbestzeit um fast 2 Sekunden verbessert und noch ganz viel Luft nach oben in der letzten Runde. Ein versöhnlicher Abschluss des ersten Tages. Insgesamt belege ich nun Rang 13.

Masters-Sprint WM

In Inzell finden die diesjährigen World Masters Sprint Games statt. Mit persönlichen Saisonbestzeiten von 0:46,82 und 1:33,19 belegt Thomas Rumpf als bester Deutscher den 13. Platz der Altersklasse 55. Die Veranstaltung wird von der Corona-Pandemie überschattet, zahlreiche – teilweise bereits angereiste – Sportler mussten nach positivem Test unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Die ganze Geschichte gibt es etwas ausführlicher hier.

Tag 6: Negativ!

Die Spannung steigt. Am Morgen fiel der Spaziergang wegen des heftigen Schneegestöbers etwas kürzer als sonst aus. Um 11:00 Uhr dann das Teamleadermeeting. Das Starterfeld lichtet sich pandemiebedingt weiter. Einige Leute sind schon wieder abgereist. Mittags noch einmal ein kurzes Training auf dem Eis. Anschließend essen und dann um 17:00 Uhr der finale Corona-Test. 20 Minuten später endlich die erlösende Nachricht auf dem Handy: Negativ! Aufatmen und schnell die Startunterlagen einsammeln. Abends bekommen die Kufen noch den finalen Schliff.