12 Wintersportarten (von Skispringen bis Eishockey), 3128 Teilnehmer, 10 Tage. Das sind die dritten Winter World Masters Games. Alle fünf Jahre finden diese olympischen Winterspiele der Masters statt, zum zweiten Mal ist Eisschnelllauf dabei. Die olympischen Sportstätten von 1976 in Innsbruck bieten dafür einen tollen Rahmen. Unzählige freundliche Helfer stehen bereit, aber auch kein Zutritt zur Eisfläche ohne Kontrolle der Berechtgung.
Üblicherweise werden Masterswettkämpfe als Mehrkampf ausgetragen, aber in Innsbruck finden die Entscheidungen – genau wie bei Olympia – auf den Einzelstrecken statt. Das lockt natürlich auch die Sprint- und Langstreckenspezialisten an den Start.
Heute standen die ersten Rennen auf dem Programm. Früh morgens war der Start zu den 500 Metern. Gestern beim Training hatten wir echtes Sprintereis, weich und griffig. Aber heute Morgen war es eiskalt und das Eis steinhart. Entsprechend mies die Zeiten. Ohne große Erwartungen suchte ich die Ergebnisliste und war dann über einen neunten Rang sehr erfreut. Alle andernen hatten auch mit den schweren Bedindungen zu kämpfen.
Am Vormittag folgen die 3000 m. 20 Minuten vor meinem Start schaute die Sonne über die Berge und sofort flutet ihre Wärme in das Eisstadion. Schlagartig verbesserten sich die Eisverhältnisse. Die Auslosung über 3000 m hatte mir einen starken Niederländer aus meiner Altersklasse beschert. Mein Konkurrent zog mir in den ersten beiden Runde davon, aber dann blieb der Abstand konstant. Mein Gegner begann zu schwächeln und der Stadionsprecher erkannte, dass es hier noch spannend werden könnte. Plötzlich feuerten mich rund um die Bahn die deutschen Teamkameraden an. Den „sterbenden“ Gegner vor Augen, die Anfeuerung im Rücken, der Stadionsprecher, der alles noch anheizte, all das trieb mich an. Auf der letzten Wechselgraden hatte ich den Niederländer vor mir, in der letzten Kurve mit dem Vorteil der Innenbahn und zog ich vorbei. 2900 m hinterher gelaufen, aber die letzten 100 m geführt. 4:58,11 sind keine berühmte Zeit, aber die Ergbnisse auf einer Außenbahnen kann man nicht mit den Zeiten in einer Halle vergleichen. Am Ende kam der achte Platz heraus. Bei weit über gemeldeten 20 Startern hatte ich eigentlich nicht mit einer TOP-ten Platzierung gerechnet.
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