Hamburg HafenCity – 15.07.2001

Einmal über die Köhlbrandbrücke auf Skates…

Es hörte sich alles recht witzig und reizvoll an: Durch den Hamburger Hafen, entlang den Elbdeichen auf neu asphaltierten Straßen und auf die Köhlbrandbrücke hinauf. Also hatten Yvonne, Michael, Uwe M. und ich in Hamburg gemeldet. Morgens um 7 ging es los. Nach kurzen Suchen hatten wir dann auch die richtige Zufahrt in den Hafen entdeckt. Also Startnummern holen. Auf Nachfragen gab es keinen Blockstart und keine Chance in die Gruppe der Topleute noch hinein zu kommen. Also hieß es eine halbe Stunde vor dem Start direkt an den Startlinie zu warten.
Zuvor hatten wir noch den Streckenplan durchgelesen: „Viele Schienen der Hafenbahn“ und „Scharfe Rechtskurve, Abfahrt und anschließend scharfe Linkskurve in eine enge Unterführung hinein… mit Matten gesichert“ oder „Baustelle, enger Radweg mit Verschränkungen auf der Brücke“. Anschließend machten wir uns ernsthaft Gedanken, ob man nicht lieber mit Vollschutz laufen sollte.
Am Start hatten sich eine ganze Reihe bekannter Leute genauso zeitig gesammelt. Viele hatten schlauerweise die linke Spur gewählt, da rechts nach wenigen Metern eine Verengung unnötige Aufregung versprach. Wir kamen jedenfalls gut weg und fanden uns bald zusammen mit den Spitzenläuferinnen in einer großen Gruppe wieder. Leider wurde die flotte Fahrt immer wieder von Bahngleisen gestört. Auch Brückenanstiege störten den Rhythmus. Auch die häufigen Tempowechsel ließen mich nach 12 Kilometern von der Gruppe abreißen. Mit mir hatten sieben weitere den Beschluss gefasst die große Gruppe ziehen zu lassen. Es harmonierte gut in der kleinen Gruppe und wir kamen flott vorwärts, so dass ich mir die Prognose nicht verkneifen konnte, dass wir noch viele aus der anderen Gruppe einsammeln würden. So kam es dann auch. Bis auf 20 Mann wuchs unsere Gruppe, bis sie dann durch einen üblen Sturz wieder reduziert wurde (gute Besserung Colette!). Der Superreaktion meines Vordermannes habe ich es zu verdanken, dass ich es gerade noch verhindern konnte über die Gestürzten auch noch ins Stolpern zu geraten.
Bei den oben genannten schwierigen Stellen war ich ganz froh in einer kleineren Gruppe unterwegs zu sein. Es war zum Teil recht haarig, wie es da abging. So landete nach einer Kurve, die einer Abfahrt folgte, unsere gesamte Gruppe auf der linken Fahrbahn der Straße. Nur Warum stehen denn hier Sperrbarken mitten auf der Strecke? An den entsetzten Blicken der Ordner erkannten wir, dass für uns wohl nur die rechte Straßenseite eingeplant war… Zum Glück kam gerade kein Auto, es hätte das Feld signifikant reduziert.
An der 40 km-Marke zeigte die Uhr irgendetwas von 1:15:…, auf einer normalen Strecke wäre es gemütlich eine Zeit unter 1:20 geworden. Nicht aber hier. Die Gruppe zerfiel und jeder kämpfte nur noch gegen die Steigung. Einige Leichtgewichte zogen locker an mir vorbei, andere fielen zurück. Hier lernt man jedes Kilogramm unnötigen Specks auf den Rippen persönlich kennen. Als ich oben ankam, stand die Uhr bei 1:21:23. Die Aussicht war nicht so toll, dass es die Anstrengung gelohnt hätte, aber es gehört zu den Rennen, die man einmal mitgemacht haben muss.
Eine Minute nach mir traf Yvonne mit der folgenden Gruppe ein. Uwe und Michael waren das Rennen teilweise gemeinsam gelaufen. Michaels Kraft hatte Uwe nur sein Gewicht beim Anstieg entgegen zu setzen und musste ihn so auf dem letzten Kilometer eine Minute ziehen lassen. Beide kamen aber am Ende auf Superzeiten, Uwe sogar auf eine neue persönliche Bestzeit (ohne H-CE) ins Ziel. Busse brachten uns zurück zum Start, wo es dann noch Medaillen und Blumen für die Frauen gab. Aus Mangel an Duschen haben wir uns recht schnell auf den Heimweg gemacht.

Fazit:

  • Ich werde nie wieder vor einem Rennen Pflastersteine verlegen. Scheiß Muskelkater!
  • Schraubt bloß die Schienen fest, meine waren im Ziel nicht an der Stelle, wo ich am Start mal hingesetzt hatte.
  • Wer das im nächsten Jahr laufen will, sollte sich rechtzeitig Gedanken zu seinem Übergewicht machen.
  • Ohne das Hafengebiet und die Köhlbrandbrücke hätte es ein echt schnelles Rennen sein können.

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

Name
Zeit
Platz / AK
58.
Thomas Rumpf
1:21:23
8. / M35
72.
Yvonne Hommel
1:22:30
5. / WHK
105.
Michael Gärtner
1:25:44
23. / M30
126. Uwe Müller
1:26:49
24. / M35

 

Wedel – 01.07.2001

Im Sonnenschein über Schafscheiße rasen…

Pünktlich um 6:00 Uhr sammelten sich alle in Groß Hehlen. In drei Autos ging es dann durch einen vielversprechenden Sommermorgen in Richtung Hamburg nach Wedel. Dank Rainers Erkundungen und Alfreds Navigationssystem fanden wir sicher den Ort des Geschehens.
Nach dem üblichen Hallo und dem Einsammeln der selbstständich angereisten Teammitglieder ging es ans Warmfahren und dem Aufbauen am Start. Insgesamt 12 Aktive vom Skate-Team hatten sich an der Startlinie versammelt.
Die Strecke führte uns über wunderbar glatte Bundesstraßen trotz des leichten Gegenwindes in rasender Geschwindigkeit Richtung Westen. Uwes Versuch mit der Spitzengruppe mitzugehen scheiterte bald, und so fanden sich Yvonne, Uwe, Olaf und ich mal wieder in der ersten Verfolgergruppe zusammen mit vielen Bekannten wieder. Die 10-Kilometer-Marke wurde nach knapp über 18 Minuten passiert, das versprach noch richtig gut zu werden. Das Vergnügen wurde aber bald gebremst. Die Steckenführung ging jetzt über kleine Wirtschaftswege durch das Marschenland. Enge Kurven ließen die meisten Skater bremsen. Die, die nicht bremsen wollten, durften sich Gartenhecken von innen betrachten. Dementsprechend sank das Tempo. Unsere Versuche aus der Gruppe mal auszureißen scheiterten genauso, wie die der anderen Teams. Die Gruppe war einfach zu stark.
So irgendwann nach der Halbzeit erreichten wir die angekündigte Deichstrecke. Auf dem schmalen Deichweg ging es jetzt mit Rückenwind weiter. Ein Reinigungswagen hatte noch kurz zuvor die Schafscheiße, so gut es ging, von der Strecke beseitigt. Wie man sich auf dem trotzdem noch grünlich-braun schimmernden Asphalt bei einem Regenrennen gefühlt hätte, mag sich jeder selber ausmalen. Jeder Positionswechsel lief nur noch mit dem goodwill der Mitskater. Die Strecke war einfach zu schmal. Aber auch die Ausrissversuche hielten sich in Anbetracht des nahenden Ziels in Grenzen. Andere Gruppen wurden in diesem Bereich noch durch vereinzelte Schafe zum abrupten Halt gezwungen, da irgendwo ein angetrunkener Trollo ein Gatter offen gelassen hatte. Naja, halt ein Rennen auf dem Lande… .
Die Strecke führte nun durch sehr enge Kurven wieder nach Wedel hinein, die Gruppe zerriss und ich suchte die meine Chance in der Flucht zumal Uwe noch in der Nähe war. Aber es war zu früh. Jetzt riss Uwe aus. Aber auch er wurde auf der Zielgeraden wieder eingeholt. Im Zielsprint kamen wir alle vier in der Spitze der Gruppe durchs Ziel. Die Zeiten von 1:18:16 bis 19 waren traumhaft gut. Michael und Rainer hatten sich zusammen getan und Michael machte für Rainer das Zugpferd im Kampf um den M50-Nordcup. Aber gegen Walter Liebertz war an diesem Tag auch zu zweit nichts auszurichten, also blieb Platz 2 der M50.
Reiner Ertel war im Kampf um den M60 auf sich allein gestellt und einen Kilometer vor dem Ziel ereilte ihn mal wieder das Sturzpech. Weg waren die Gegner und er musste sich mit Platz 4 der M60 begnügen. Als dritter der Senioren kam Thomas C. ins Ziel und rundete ebenfalls mit einer Zeit noch unter 1:30 das Super Ergebnis des Seniorenteams ab.
Ina und Christhild hatten sich zusammen getan und Ina half Christhild beim Erreichen des 2. Ranges der W40. Die beiden lieferten eine Superleistung ab und stellten neue persönliche Bestleitungen auf. Alexandra und Alfred kamen anschließend ins Ziel, beide mit persönlichen Bestzeiten (wenn man Hannover – Celle mal außen vor lässt).
Dann kam das Warten auf die Siegerehrung. Warum muss das eigentlich immer sein? Meist überflüssige Preise werden unter den Teilnehmern verlost und die Siegerehrung zieht sich über eineinhalb Stunden hin und unsere beiden zweitplatzierten in den Altersklassen bekamen noch nicht einmal etwas überreicht.
Durch die Tatsache, dass wir unsere Mannschaften immer mit mindestens drei Aktiven vollständig an jeden Start gebracht haben, können wir nun auch im Mannschafts-Nordcup Erfolge ernten. Jetzt bei Halbzeit stehen die Männer und die Senioren jeweils auf dem 2. Rang und die Frauen verteidigen hartnäckig den Platz 3. Auch in den Einzelwettbewerben sieht es gut aus: Reiner und Rainer haben jeweils den 3. Rang, während Christhild und Jutta sich noch Hoffnungen auf Treppchenplätze machen dürfen (aktuelle Nordcupergebnisse unter http://www.rollenflitzer.de/ ).

Thomas Rumpf

Ergebnisse: (Zeiten netto, Platzierung nach Zieleinlauf)

Männer

Name
Zeit
Platz / AK
20.
Thomas R.
1:18:16,0
9. / M30
23.
Uwe B.
1:18:18,2
12. / M30
26.
Olaf
1:18:17,7
14. / M30
42.
Rainer
1:22:51,6
2. / M50
43.
Michael
1:22:52,4
21. / M30
64.
Reiner
1:26:23,8
4. / M60
69.
Thomas C.
1:28:01,5
11. / M40
120.
Alfred
1:53:00,8
12. / M60

Frauen

4.
Yvonne
1:18:18,7
3. WHK
22.
Ina
1:35:36,5
10. W30
23.
Christhild
1:35:37,2
2. W40
33.
Alexandra
1:42:20,2
17. W30

Wilhelmshaven – 24.06.2001

37 km-Einzelzeitfahren (ist stinklangweilig)

Irgendwie ließ sich keiner so recht überreden nach Wilhelmshaven mitzukommen. Da das Auto aus diesem Grund recht leer war, beschlossen wir kurzerhand das Rennen als Familienausflug zu nutzen. Viele Teilnehmer waren nicht erschienen. Das unrühmliche Ende des letztjährigen Rennens 200 Meter vor dem Ziel an der geöffneten Klappbrücke hatten doch einige Teilnehmer dem Veranstalter recht übel genommen. So war es einfach gleich am Start in Führung zu gehen. Zu zweit zogen wir dem Rest des Feldes davon. Leider war mein Partner stärker, als erwartet und ich musste ihn bei Kilometer 5 davonfahren lassen. Da stand ich nun mit meinem Vorsprung vor der Verfolgergruppe. Also erst einmal den eigenen Rhythmus finden und an dem Wendepunkt mal schauen was die anderen machen. Die Verfolger sahen mich und witterten die Chance meine 500 Meter Vorsprung einzuholen. Also lief ich ruhig weiter und erwartete eigentlich von ihnen eingefangen zu werden. Aber mit Erstaunen stellte ich am nächsten Wendepunkt fest, dass ich meinen Vorsprung etwas ausgebaut hatte. Also, weiter so. Jetzt mit dem Wind wuchs der Vorsprung noch weiter an, so dass ich es nach der Halbzeit etwas ruhiger angehen lassen konnte, zumal der Führende keine Anstalten machte einzubrechen. An der letzten Wende sah ich, dass sich die Verfolgergruppe geteilt hatte. Jetzt war mir klar, dass sie keine Chance mehr hatten heranzukommen. Noch einmal ein paar Kilometer kräftig treten um ja nicht in Sichtweite zu kommen, dann war es geschafft.
Fazit: Marathon alleine laufen ist stinklangweilig. Zum Glück gab es die fünf Wendepunkte, so dass ich gelegentlich mal ein paar Gegner sah.
Ironie der Veranstaltung: An diesem Tag öffnete sich die Klappbrücke nicht einziges Mal.

Thomas Rumpf

Ergebnis:

Name
Zeit
Platz / AK
2.
Thomas Rumpf
1:28:43
1. / M30

Bremen -Bladeday- GVZ-Marathon – 03.06.2001

Bremen im Regen

Oh, war das ein Scheißwetter! Pünktlich schlugen morgens um 8:00 Uhr Olaf und Uwe bei mir auf um nach Bremen zu fahren. Allen Prognosen zum Trotz: Es war trocken! Leichter Optimismus kam auf, der aber bei Verden auf der Autobahn von einem Regenguss weggewaschen wurde. Meine Hinweise auf gelegentliche Wolkenlücken begannen langsam an Olafs Nerven zu zerren.
Wir erreichten den Ort des Geschehens. Vereinzelte Speedskater zeigten uns an, dass wir nicht gänzlich falsch waren. Uwe meldete das Fun-Race nach, Olaf und ich holten unsere Startunterlagen für den Marathon ab. Ein angenehmer Nieselregen ließ Uwes Lager bald quietschen. Er machte sich fertig für’s Rennen. Gegen 10:00 Uhr stellte sich für ihn die Frage: Wo ist der Start? Bei den Organisatoren erfuhren, dass es der blaue Strich auf der Straße sei und die Startzeit sei auf 10:15 Uhr verschoben.
Pünktlich um 10:15 Uhr in netten Landregen sammelt sich das Feld zum Fun-Race: Uwe steht allein vor der blauen Linie auf der Straße, neben ihm der Cheforganisator. Uwe wird ohne Rennen zum Sieger erklärt und erhält als Preis kostenloses Startrecht für den Marathon. Dann wird die Startzeit des Marathons verschoben, weil das Wetter ja noch besser werden könnte. Und dann kam doch noch das Wunder: Der Dauerregen machte seinem Namen keine Ehre mehr. Der heftige Nordwestwind blies die Straße langsam trocken und auch noch vereinzelt Sonnenschein.
Pünktlich ging es dann los. Den Wind im Rücken, die Straße noch stellenweise feucht rasten wir los… .

Die vereinzelten nassen Passagen ließen dann doch einige etwas unvorsichtigere Leute engeren Kontakt mit dem Asphalt aufnehmen.
Ich fand mich unter bekannten Gesichtern in der ersten Verfolgergruppe wieder. Olaf, etwas vorsichtiger, tummelte sich ein wenig weiter hinten. Uwe beschloss die Sache lieber sein zu lassen, wie Weise von ihm! Zu Beginn der zweiten Runde kam, was kommen musste: Erst freuten wir uns noch über den auffrischenden Rückenwind und ich machte mir noch Gedanken, dass ich die falschen Rollen für eine komplett trockene Strecke drauf hatte. Dann auf dem Gegenwindstück kam ein Hagelschauer über uns. Mit der Hand die Augen schützend ging es im Blindflug weiter. Nach diesem Stück, das allen an den Kräften gezerrt hat, fingen vorn auch noch Spielchen an und mit fünf Mann und einer Frau gelang uns der Ausriss. Bei der nächsten Vorbeifahrt an der Zeitnahme stieg Michael aus Kiel entnervt aus. Kurz danach entschied sich der nächste für einen Alleingang, wir ließen ihn fahren, soll er doch. Zu viert harmonisch zusammen arbeitend liefen sich die Runden durch den inzwischen zurückgekehrten Landregen recht ruhig. In der letzten Runde noch einmal ein Ausriss, ich ging mit und wir waren nur noch zu zweit. Als mein Partner meinte, dass wir um Platz 7 oder 8 laufen würden, konnte ich es kann glauben. Bis kurz vor dem Ziel fuhren wir sauber zusammen und erst auf den letzten 100 Metern wurde gesprintet. Ich hatte wohl ein wenig mehr Grip an den Rollen und konnte mir knapp den 7. Platz sichern und damit auch noch 3. in der M30 werden. Olaf verstand nicht so recht, wie man es wagen konnte bei dem Wetter so schnell zu fahren und begnügte sich mit den 19. Platz bzw. 10. in der M30.
Das im Anschluss geplante Mannschaftszeitfahren fiel aus. Das Salomonteam wollte nicht aus Mangel an Preisgeldern. Wir wollten nicht im Regen, außerdem fehlte die dritte Mannschaft. Als die dann auftauchte hatten wir schon unsere Skates zerlegt und uns seelisch auf den Heimweg vorbereitet.

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

Name
Zeit
Platz / AK
7.
Thomas Rumpf
1:34:32
3. / M30
19.
Olaf Herrmann
1:43:42
10. / M30

 

Hannover – Celle Marathon – 27.05.2001

Das Skate-Team Celle liefert überzeugende Gesamtleistung ab:
25 gingen an den Start, 24 kamen an!

Der in diesem Jahr zum ersten Mal veranstaltete Marathon von Hannover nach Celle stand ganz im Zeichen der Fitness- und Freizeitskater. Dies war nicht zuletzt daran zu erkennen, daß das Zeitlimit auf großzügige 3:30 festgesetzt war, die Hindernisse auf der Strecke sehr sorgfältig mit Strohballen gepolstert waren und die Strecke vorbildlich beschildert war.
Das Wetter (und damit auch der Asphalt) war trocken. Die Lufttemperatur von ca. 22 Grad am Startbereich in Hannover-Lahe war ideal.
Der Renntag begann um 08:00 an der Parkpalette des Celler Badelandes. Hier startete der Bustransfer, der die Skater von Celle zum Start nach Hannover bringen sollte. Die Fahrtstrecke verlief teilweise auf der bereits präparierten Marathon-strecke, was den Wunsch entstehen ließ, sofort die Skates unterzuschnallen um selbst zum Start zu Skaten.
In Hannover am Hotel Föhrenhof angekommen, wurde erst einmal ein Stück der Wiese beschlagnahmt. Hier wurden die letzten Vorbereitungen vorgenommen. Unverzichtbare Technikgespräche, Nachziehen der Achsen -bzw. wer hat noch eine in Reserve mit, für die die in Paris verloren ging-, letztes Mutzusprechen und die obligatorische Banane ließen die Stunde bis zur Startaufstellung wie im Skatetempo vergehen.
Die Startblöcke waren gut abtrassiert, so daß jeder der 2000 Teilnehmer wußte, wo er hingehört. Vorn die ca. 50 Hand-Biker (unsere Freude, die sportlichen Rollstuhlfahrer), danach die Speedskater (für die es um Nordcup-Punkte ging), gefolgt von der Fitnessskater-Startaufstellung. Diese größte Gruppe beanspruchte die Startblöcke drei bis acht.
Die schnellen Hand-Biker und Speedskater starteten zuerst um 10:00 Uhr bzw. 10:05 Uhr. Diese sollten schließlich den regulären Rennverlauf nicht behindern, und zudem die Gelegenheit bekommen, vorne weg ihr eigenes Rennen zu fahren.
Gleich dahinter starteten die Fitnessskater Block für Block mit jeweils einigen Minuten Abstand.
Für die vielen Fitnessskater, insbesondere die Marathon-Neulinge kam es in erster Linie darauf an, aus eigener Kraft und unversehrt die Ziellinie am Celler Badeland zu überfahren. Demzufolge war der Spruch des Tages: „Hauptsache ich komme durch“.
Die Strecke verfügte nur über wenige schwierige Passagen. Insbesondere die interessante Abfahrt mit anschließender Linkskurve in Burgdorf brachte Salz in das Rennen – machte aber im Vorfeld auch vielen Erst-Marathonis Angst. Es sollte sich zeigen, das einige Skater hier tatsächlich nicht zurecht kamen, und von ihren Protektoren Gebrauch machen mussten. In Watlingen waren 12 Meter Kopfsteinpflaster mit einer besandeten Metallplatte abgedeckt. Die etwas problematische Auf- und Abfahrt der Platte wurde mit 12 Meter Supergrip belohnt. Auf der Strecke von Nienhagen nach Celle-Burg wurde man wegen des rubbeligen Teerbelages kurz vor Schluss noch einmal so richtig durchgeschüttelt. Insgesamt betrachtet war die Strecke mit ihren langen Geraden, den begeisterten Zuschauern und den interessanten Ortsdurchfahrten die ideale Skatestrecke, die an Attraktivität der Berliner und Hamburger Strecke in nichts nachsteht.
Der leichte Westwind kam über weite Strecken schräg von hinten – und nur selten von vorn. Diese Gesamtumstände brachten den meisten Skatern ein Erfolgserlebnis der besonderen Art, indem das selbstgesteckte Ziel nicht nur erreicht, sondern zum Teil erheblich übertroffen wurde.
Für das Skate-Team Celle gingen folgende elf Teilnehmer ohne vorherige (Skate-) Marathonerfahrung an den Start: Cecilia Knaup v. Gebhardt, Hartmut Boehme, Heinrich (Heiner) Grabenhorst, Rüdeger Baumann, Rainer Belde, Swantje Nanke, Karin Battermann, Marion Müller, Sonja Rumpf, Gabriele Scharping und Christine Tinnefeld. Jeder einzelne dieser Gruppe hat seinen besonderen Einsatzwillen unter Beweis gestellt und eine herausragende Leistung gezeigt. Chistine hatte von allen die ungünstigsten Voraussetzungen, da sie erst kurz auf den Rollen ist, noch keine ausreichender Skatepraxis sammeln konnte. Sie tat das unter diesen Umständen richtige, und ließ sich den Rest der Strecke vom Bus mit ins Ziel nehmen, was ihrer Leistung keinen Abbruch tut. Besonders einprägsame Erinnerungen konnte Heiner sammeln, der bereits im ersten Rennviertel nach einer Verhakelung mit einem anderen Skater eine Bauchlandung hinter sich hatte. Trotz großflächiger Abschürfungen und zerissenem Rennkombi hat er sich bis ins Ziel durchgekämpft und auch noch eine gute Zeit geschafft. Rainer B. machten seine Skates Probleme. An mehreren Stellen begann es zu scheuern. Bis ins Ziel konnte er es ignorieren – aber dann… .
Die fünf Fitnesskater mit Marathonerfahrung: Jutta Freitag, Ina Rehwinkel, Alexandra Herr, Christhild-Elisabeth Nolte und Alfred Ostertag. Unter diesen spürte man die besondere Art der Motivation sich selbst und der Welt zu zeigen, daß man an sich gearbeitet hat, und nun zu neuen Bestleistungen aufgebrochen ist. Dieses „Ziel der Ziele“ haben alle fünf mit Bravour geschafft. Schließlich waren sie innerhalb ihrer Altersklassen ganz vorn mit dabei. Jutta schaffte sogar das Kunststück auf Platz 1! in der W40. An diesen neuen Maßstäben wird man die fünf zukünftig messen!
Die neun schnellsten Skater unserer Truppe: Thomas Rumpf, Olaf Herrmann, Rainer Rudolph, Michael Gärtner, Rainer Ertel, Uwe Müller, Stefan Schmidbauer, Thomas Clasing und Hans-Christian Freitag waren mit ihren bisherigen Bestzeiten von unter 1 Std.45 Min. als Speedskater klassifiziert, und berechtigt im entsprechenden ersten Feld zu starten.
Dem Startschuss folgte wie üblich das Bestreben, so schnell wie möglich nach vorn aus der Starterpulk wegkommen. Das starke Gedränge, wenn einige hundert Skater auf Kommando losfahren und durch die Abstoßbewegung doppelt so viel Platz brauchen wie vorher, ist nicht zu verhindern. Es ist jedesmal Glückssache aus dem Starterfeld unbeschadet herauszukommen.
Mit dem Wissen, daß gute Ergebnisse zu einem guten Teil durch Taktik bestimmt werden, wurde bereits auf den ersten 500 Metern nach ungefähr gleichstarken Skatern Ausschau gehalten, mit denen man die ersten Kilometer, vielleicht auch das ganze Rennen in einer Gruppe fahren konnte.
Thomas R. und Olaf entschieden sich, in der ersten Verfolgegruppe zu fahren. Wie sich später herausstellen sollte, wären die beiden in der Führungsgruppe besser aufgehoben gewesen, da die eigene Gruppe ziemich bald zu Schwächeln anfing. Nach einem Sturz verlor Olaf den Anschluß und mußte in der dritten Gruppe weiterfahren. Diese war so stark, daß sie auf Thomas auffahren konnte, so daß die beiden wieder vereint fahren konnten.
Für die nachfolgende Gruppe entschieden sich Rainer R., Michael, Rainer E. und Thomas C.. Danach fuhren Hans-Christian, Stefan und ich (Uwe).
Unsere Gruppe bestand aus anfangs aus 8-10 Fahrern. Bereits auf den ersten Kilometern haben wir einige Fahrer aus der Gruppe verloren, darunter auch Hans-Christian, dem durch ein Mißverständnis die Wiedereingliederung in die Gruppe unmöglich gemacht wurde, nachdem er sich an der Spitze verausgabt hatte. Nachdem wir an eine vor uns fahrende kleine Gruppe Anschluss fanden, hatten wir unsere alte Gruppenstärke wieder.

Nach und nach stellte sich heraus, daß nur fünf Fahrer in der Lage waren Führungsarbeit zu leisten. Diese wechselten sich in der Folgezeit ab. Der Rest fuhr Windschatten pur. Erst kurz vor dem Ziel überholten wir Thomas C., der in Nienhagen den Anschuß an seine Gruppe verloren hatte, und nach einigen Kilometern Alleinfahrt auch nicht mehr die Kraft hatte sich unserer Gruppe anzuschliessen. Nach der letzten Kurve setzten Stefan und ich den Endspurt an, der uns Platz 3 und 1 von acht innerhalb unserer Gruppe einbrachte.

Uwe Müller

Ergebnisse:

Fitnesswertung

Name
Zeit
Platz / AK
7.
Jutta Freitag
1:36:50
1. / W40
8.
Ina Rehwinkel
1:36:50
6. / W30
10.
Alexandra Herr
1:38:25
7. / W30
14.
Christhild-Elisabeth Nolte
1:39:19
5. / W40
15.
Cecilia Knaup v. Gebhardt
1:39:20
8. / W30
20.
Hartmut Boehme
1:33:49
3. / M50
31.
Heinrich Grabenhorst
1:36:50
6. / M50
91.
Alfred Ostertag
1:42:17
5. / M60
176.
Rüdeger Baumann
1:46:28
8. / M60
293.
Rainer Belde
1:52:25
145. / M30
216.
Swantje Nanke
2:00:26
108. / W30
413.
Karin Battermann
2:11:23
204. / W30
504.
Marion Müller
2:19:26
100. / W40
529.
Sonja Rumpf
2:22:14
264. / W30
533.
Gabriele Scharping
2:23:33
106. / W40

Speedwertung

Name
Zeit
Platz / AK
14.
Thomas Rumpf
1:16:32
6. / M30
26.
Olaf Herrmann
1:16:37
11. / M30
38.
Rainer Rudolph
1:19:42
3. / M50
42.
Michael Gärtner
1:19:44
22. / M30
71.
Rainer Ertel
1:20:53
3. / M60
76.
Uwe Müller
1:23:25
31. / M30
78.
Stefan Schmidbauer
1:23:27
33. / M30
85.
Thomas Clasing
1:23:46
15. / M40
105.
Hans-Christian Freitag
1:25:48
22. / M40

Freiburg – 19.05.2001

Vom Winde verweht…

Die ersten Celler trafen sich bereits am Freitagabend in der Pizzeria in Otterndorf zur internen Pastaparty. Als Quartier diente mal wieder ein Bootshaus, diesmal das der Ruderabteilung des TSV Otterndorf. Samstag morgen trudelte man im Nieselregen in Freiburg ein, Sch… Wetter! Dazu kam noch ein heftiger Wind (Stärke 7 murmelte ein Eingeborener). Kurz vor dem Start rissen die Wolken auf. Wird das endlich trocken oder wieder nass? Ein kurzer Anruf 40 Km weiter westlich: „Wie ist das Wetter bei euch?“ „Die Sonne kommt gerade raus…“ Also die Rollen für die trockene Strecke nehmen.
Das Einzelzeitfahren war hammerhart. 10 Kilometer ohne Schutz genau gegen den Westwind. Von den zweiten 10 Kilometern mit dem Wind hat man dann nicht mehr viel mitbekommen, die waren viel zu schnell vorbei. Schön war, dass die Startabstände auf 30 Sekunden verkürzt worden waren. So begegnete man doch dann und wann mal einem anderen. Entweder erfreut, wenn man überholen konnte oder gefrustet, wenn es einen selber erwischte.
Kaum war diese Strapaze überstanden ging es in die zweite Runde. Mannschafts-zeitfahren. Als erstes waren Olaf, Uwe und ich dran. Stefan verzichtete lieber wegen Erkältung. Start und: „Aua, Scheiße!“ Olaf und Uwe hatten in perfekter Teamarbeit mich von den Rollen geholt. „Das war’s dann wohl…“ ging es uns allen im ersten Moment durch den Kopf. „Los weiter!“ kam aber als Antwort. Die ersten zwei Kilometer mussten Uwe und Olaf die Führung übernehmen, dann kam ich auch wieder in den Rhythmus. Ein Blick auf den schmerzenden Ellenbogen, nur ´ne Schürfwunde, das Bein tat noch weh, aber das muss bis nach dem Rennen warten um eines Blickes gewürdigt zu werden. Vor uns waren die Kieler ins Rennen gegangen. Sobald sie um eine Kurve fuhren, nahm ich die Zeit und merkte dass wir langsam den Abstand verkürzten. Uwe machte ähnliche Zeitnahmen und kam auch zu dem Ergebnis. Von diesem Teilerfolg vorangetrieben ging es locker zum Ziel. Dort fanden wir die Kieler gut gelaunt, denn sie hatten nach der gleichen Methode festgestellt, dass sie gegen die IGAS Wendland aufgeholt hatten. Am Ende bedeutete das für uns Platz 3 hinter Viking Rubber /Dänemark und dem SC Rosdorf vor dem Speedteam Elbe, Kiel und der IGAS Wendland. Den Senioren steckte das Einzelzeitfahren (Reiner, Rainer, Thomas C. und Hans-Christian) noch in den Knochen, so dass Thomas sich kurz nach dem Start schon aus der Mannschaft fallen lassen musste. Aber auch für sie reichte es zum dritten Rang hinter Kiel, IGAS 1 vor IGAS 2. Die Frauen (Ina und Jutta) waren als letztes vom Zeitfahren zurück gekommen und hatten so gut wie keine Pause zwischen den Rennen. Zum Glück hatten sich Christhild und Alexandra für das Mannschaftsrennen geschont. So musste sich Jutta auch schnell aus der Mannschaft verabschieden und Christhild und Alex bemühten sich nach Kräften Ina über die Strecke zu helfen. Am Ende war auch für sie der dritte Platz der Lohn hinter ST Elbe und Kiel.
Dann kam die Siegerehrung und die Überraschungen: Gold für Yvonne Hommel, Bronze in der M50 für Reiner Ertel. Meine Bronzemedaille musste ich leider wegen zweier Fehler in der Auswertung wieder abgeben, schnief…
Wer jetzt noch nicht genug hatte, der konnte noch am Nachmittag noch an den Fitnessläufen teilnehmen. Das machten dann Alex, Christhild, Harald, Felix, Olaf und Steffen.

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

Männer

Name
Zeit
Platz / AK
17.
Thomas R.
45:09
5. LM / M30
24.
Uwe B.
45:46
7. LM / M30
39.
Reiner
49:35
3. LM / M50
46.
Rainer
50:55
5. LM / M50
55.
Hans-Christian
52:16
5. LM / M40
64.
Stefan
53:41
9. LM / M30
67.
Thomas C.
54:02
6. LM / M40

Frauen

Name
Zeit
Platz / AK
2.
Yvonne Hommel
46:41
1. LM
20.
Ina Rehwinkel
1:53:14
6. LM / W30
22.
Jutta Freitag
2:00:00
7. LM / W30

TZF Männer

Verein
Zeit
1.
Viking Rubber (Dänemark)
18:59
2.
SC Rosdorf
21:05
3.
ST Celle
22:50
4.
ST Elbe
22:58
5.
BT Kiel 1
23:02
6.
IGAS Wendland B
23:24
7.
BT Kiel II
24:19
8.
TSV Buchholz 08
26:32
9.
BT Kiel III
29:03

TZF Frauen

Verein
Zeit
1.
ST Elbe
25:59
2.
BT Kiel
29:29
3.
ST Celle
31:45

TZF Masters

Verein
Zeit
1.
BT Kiel
24:15
2.
IGAS Wendland I
25:31
3.
ST Celle
25:48
4.
IGAS Wendland I
25:52

Paris Marathon – 13.05.2001

Paris- „Die Metropole an der Seine“
oder „Über 7 Hügel mußt Du skaten…“
Um 4:15 Uhr am Samstag, den 12.Mai war es soweit: Aufbruch in Seelze immer gen Westen in die Hauptstadt Frankreichs. Nachdem wir uns mit einem späten Frühstück in einer Pariser Vorstadt gestärkt hatten und Teile unseres Fanclubs zumindest vorübergehend abgestzt hatten, konnten Fabi und ich uns daran machen, die Startunterlagen abzuholen.
Dieses gestaltete sich bei den für uns Norddeutsche gigantischen Ausmaßen dieser Stadt als zeitaufwendige Maßnahme. Aber ein Blick auf die Meldeliste entschädigte uns: Fast alles, was Rang und Namen in der internationalen Speedszene hat, sollte am Start sein. Hier waren also genau am richtigen Ort… Der Rest des Samstags verging bei hochsommerlichen Temperaturen mit etwas Sightseeing und obligatorischer Spaghettiparty wie im Flug.
Während unser insgesamt fünfköpfiger Fanclub noch tief und fest schlief, hieß für uns am Sonntag um 6:15 Uhr aufstehen. Die Anfahrt zum Arc de Triomphe mit der S-Bahn verlief reibungslos. Die Organisation der Startaufstellung bei den Spitzenskaterinnen und -skatern gestaltete sich kompliziert-chaotisch, so daß wir erst mit 15minütiger Verspätung auf die Strecke kamen.
Die ersten 15 Kilometer auf überwiegend breiten und gut-asphaltierten Straßen waren noch sehr angenehm. Fabi und ich hatten uns in einer gut 10köpfigen Gruppe eingereiht.
Auf einer der ersten steilen Abfahrten erwischte es mich dann: Wir waren gerade von der zweiten Frauengruppe überholt worden, als es in dieser einen üblen Sturz mit Kettenreaktion gab. Neben mir mußten 2 weitere Speedys als letzte Chance um den am Boden liegenden Damen auszuweichen (hoffentlich ist diesen nichts ernstes passiert; Rettungssanitäter kamen gleich auf die Straße gelaufen…) mehr oder weniger unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Pariser Asphalt machen, was diverse Schürfwunden zur Folge hatte.
Nach einer knappen halben Minute konnte ich mich mit einem Franzosen zusammen an die „Verfolgung“ unserer ehemaligen Gruppe machen. Dieses gestaltete sich als äußerst anstrengende und kraftraubende Angelegenheit, da man das Gefühl hatte es, ging ständig bergauf und nur selten bergab. Fabi konnte sich dank einer akrobatischen Leistung in der oben geschilderten Situation vorm Stürzen retten.
Wenige Kilometer später widerfuhr ihm aber der Alptraum eines jeden Skaters: Eine Rolle lockerte sich, in einer abschüssigen Linkskurve wurden die Skates unlenkbar und es kam zum Sturz. Aufgrund mangelnden Imbusschlüssels fuhr Fabi fortan auf 9 Rollen.
Der Rest des Rennens gestaltete sich als alles andere als einfach: Enge Straßen, viele Kurven, häufig schlechter Asphalt, zunehmende Hitze, relativ wenige Zuschauer und vor allem ständige kurze Anstiege und Abfahrten: Bislang habe ich gedacht, daß Rom auf 7 Hügeln gebaut ist; spätestens seit dem 13. Mai weiß ich, daß dieses auch für Paris zutrifft.
Nach einer Gegenwindpassage über ca. 3km kurz dem Ziel erwischte es mich dann auf dem letzten Anstieg, und ich mußte meine Gruppe entkräftet ziehen lassen (ein ziemlich frustrierendes Erlebnis). Nach weiteren 2 Kilometern war dann das Ziel, der Flughafen Charles-de-Gaulle erreicht, wo unser Fanclub (vielen Dank für die Unterstützung!) uns bereits mehr oder weniger sehnsüchtig erwartete.
Beim Blick auf die Zeiten (Fabi 1:43:27 bzw. > 1:35:22 für mich) machte sich zunächst doch etwas Enttäuschung breit, was sich beim Blick auf die Platzierung (Rang 174 bzw. 134 im Gesamtklassement) anläßlich der hochkarätig besetzen Veranstaltung aber doch positiv relativierte. Es ist nur wirklich Wahnsinn, daß die Siegergruppe Zeiten unter 1Stunde und 10 Minuten geskatet hat…Respekt!
Nach kurzem Zwangsstopp im Sanitätszelt zum Reinigen der Schürfwunden, konnten wir endlich die wohlverdiente Massage genießen und uns auf den folgenden Südfrankreichurlaub freuen.
Fazit für diesen Lauf: Paris lohnt sich dann, wenn man die Fahrt dorthin mit einem Urlaub verbinden kann… und Frankreich bietet wahrlich eine Vielzahl toller Reiseziele.

Michael Gärtner

Ergebnisse:

Name
Zeit
134.
Michael Gärtner
1:35:22
174.
Fabien Coujour
1:43:27

 

Hamburg, Hansaplast-Marathon – 22.04.2001

Wenn Aktive zu Kunden des Sponsors werden…

Bereits am Samstag hatte Marion, Sonja und Uwe am Jedermann-Cup über 12,6 Kilometer teilgenommen. Leider gab es einige Probleme mit der Zeitmessung, so dass keine richtigen Ergebnisse zu vermelden sind.
Hamburg sollte mal wieder das erste große Rennen der Saison werden. Die meisten reisten am Samstag an und trafen sich am Boothaus des RV Alster Hanseat Hamburg, welches uns als Quartier für die Nacht dienen sollte. Abends ging es zum Italiener, vereinsinterne Pastaparty. Beim Warten auf das Essen war viel Zeit um alle Details der Strecke durchzugehen. Mit einem kleinen Schlummertrunk im Boothaus ging es zur Nachtruhe. Nach einer längeren Diskussion am Morgen, wer denn nun wann in welcher Tonlage geschnarcht hätte, wurde beschlossen in Zukunft ein Schnarchprotokoll zu führen.
Wieder herlicher Sonnenschein und was in Hamburg selten ist, kaum Wind. Nur die tiefen Temperaturen nach dem nächtlichen Bodenfrost konnten noch stören. Aber die Kälte war im heißen Rennen schnell vergessen. Nur Christhild ging nicht an den Start. Ein, wie sich später herausstellte eingeklemmter Nerv, machte es ihr unmöglich.
Nach dem Start bildete sich hinter der Spitze eine große Gruppe mit anfangs ca. 60 Läufern. Hier waren Uwe und ich gut aufgehoben. Mit zügigem Tempo ging es durch Hamburg. Nachdem die Fischmarktabfahrt unfallfrei geschafft war, formierte sich die Gruppe neu. Es wurden immer wieder Leute eingeholt, die aus anderen Gruppen herausgefallen waren, während hinten unsere Gruppe begann abzubröckeln. Die Zwischenzeiten versprachen ein Superergebnis. Irgendwann blickte ich mich um, um zu sehen wo denn Uwe steckt und stellte mit Erschrecken fest, dass ich inzwischen der Schlussmann geworden war. Kurz vor dem Ziel kam die letzte miese Steigung. Die Gruppe zerriss, die einen spurteten um die Plätze, die anderen, zu denen ich mich auch zählen musste, quälten sich mit letzten Kräften den Anstieg hoch. Ziel! Zeit unter 1:19 in Hamburg! Traumhaft!
Uwe hatte bei Kilometer 25 den Anschluss nicht mehr halten können und führte nun eine kleine Gruppe, in der dann auch die späteren Siegerinnen auftauchten, zum Ziel. Die Frauen waren recht angetan von Uwes Führungsarbeit und ließen ihn arbeiten. Im Alleingang ist natürlich keine großartige Zeit mehr herauszulaufen.
Michael, Fabien und Rainer fanden sich in der nächsten großen Gruppe. Michael hatte die größten Reserven und konnte im Spurt ganz vorn mitfahren. Fabien und Rainer hatten das Tempo der Gruppe mithalten können und holten sich super Zeiten ab. Und Rainer sicherte sich den 3. Platz der Klasse M50 und holte damit das herausragende Ergebnis des STC in seinem ersten Marathon. Erst im Spurt hatten sich die beiden vor ihm Platzierten von ihm absetzen können.
Kurz danach kam Olaf ins Ziel und lieferte mit 1:27 ebenfalls eine Superzeit für seinen ersten Marathon ab.
Reiner hatte sich kurzfristig einen Startplatz organisiert und überraschte mit einer neuen persönlichen Bestzeit unter 1:31, obwohl er kurz nach dem Start gestürzt war. Auch Stefan musste die Härte des Hamburger Asphalt testen und konnte beim abschließenden Fototermin ebenfalls mit einer frischen Schürfwunde und einer neuen Bestzeit glänzen.
Thomas C. und Hans-Christian kamen mit ihren Zeiten um die 1:35 zu beeindruckenden Ergebnissen in ihren ersten Rennen, während Lutz nach seiner Knieoperation wohl noch nicht wieder voll fit war. Dirk hatte Pech: Frisch mit neuen Rollen und Lagern ausgerüstet löste sich eine Achse und zwang ihn zweimal zu stoppen um seinen Skate zu reparieren. So gesehen waren die 1:35 doch noch recht schnell.
Richtig mies hat es Uwe erwischt. Auf der Fischmarktabfahrt konnte er einer vor ihm gestürzten Läuferin nicht mehr ausweichen, stoppte seine Skates in ihren Rippen und machte sich ebenfalls lang. Die Knie übel aufgeschlagen, Schürfwunden an Kinn, Brust und Händen hätten eigentlich jeden aufgeben lassen. Nur Uwe nicht! Leicht vor sich hinblutend kämpfte er sich die verbleibenden 30 Kilometer ins Ziel.
Yvonne unterstrich mit dem 26. Platz ihre Spitzenstellung in Norddeutschland. Nach Christhilds Ausfall ruhten die Hoffnungen nun auf Ina und Jutta. In ihren ersten Rennen packten beide die anvisierte 2-Stunden-Marke, wobei es bei Jutta keine Sekunde mehr hätte sein dürfen! Trotzdem war Juttas 39. Rang in der W40 eines unserer besten Altersklassenergebnisse.

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

  Name Zeit Pers.Bestleistung
105. Thomas Rumpf 1:18:33 PB
127. Uwe Baumgarten 1:23:25  
149. Fabien Coujour 1:25:01 PB
150. Rainer Rudolph 1:25:12 (3. / M50) PB
188. Olaf Hermann 1:27:24 PB
281. Reiner Ertel 1:30:57 PB
301. Stefan Schmidbauer 1:32:59 PB
346. Thomas Clasing 1:34:09 PB
384. Hans-Christian Freitag 1:35:48 PB
387. Dirk Freytag 1:35:51  
572. Uwe Müller 1:42:20  
600. Lutz Lambrecht 1:42:55  
  Name Zeit Pers.Bestleistung
26. Yvonne Hommel 1:27:19  
204. Ina Rehwinkel 1:53:14 PB
285. Jutta Freitag 2:00:00 PB

Berlin Halbmarathon – 01.04.2001

Zwei Altersklassensiege

Nein, es war kein Aprilscherz bereits zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr Rennen zu fahren. Es war wahrlich auch kein Scherz sich morgens um 4 ins Auto zu schwingen und loszufahren. Es war einfach nur der übermäßige Trieb nach einem halben Jahr Winterpause mal wieder ein richtiges Straßenrennen zu fahren. Planmäßig sammelten Christhild und Peter mich ein, auf der Strecke fanden wir noch Alexandra am Wegesrand. Rainer hatte alles für uns vor Ort organisiert, so dass wir uns nur noch am Alexanderplatz treffen mussten.
Pünktlich 10 Minuten vor dem Start kam die Sonne heraus und es versprach ein schönes Rennen zu werden. Uwe und ich hatten uns so ungefähr in der fünften Startreihe aufgebaut und warum müssen gerade vor uns beiden die Leute das große Stolpern anfangen? Also erst mal aus dem Gewühl rauskommen und hinter den schnellen Gruppen hinterher hetzen. Zum Glück fand ich einen Gleichgesinnten und die Hatz ging zu zweit weiter. Das gleiche Problem hatte Uwe, nur wenige Meter hinter mir, kam aber nicht mehr an uns ran. Unsere kleine Verfolgergruppe wuchs dann noch auf vier Personen an und bei Kilometer 8 hatten wir endlich vollkommen fertig die große erste Verfolgergruppe erreicht. Das dicke Ende kam dann mit den Kopfsteinpflasterpassagen. Die zweite brachte mich derart aus dem Rythmus, dass ich die Gruppe fahren lassen musste.
Zum Lohn durfte ich mit privater Polizeieskorte allein den Ku’damm runterskaten, auch nicht schlecht!
Natürlich konnte ich im Alleingang nicht über 10 Kilometer der nächsten Gruppe entkommen und wurde eingeholt. Ich fand Uwe und hängte mich sofort für zwei Kilometer in seinen Windschatten, Erholung, durchatmen. Als ich plötzlich Rainers Stimme hinter mir hörte, war ich doch ein wenig verwundert, dass er hier mithalten konnte.
Zum Endspurt versuchten Uwe und ich zusammen zu arbeiten und konnten uns auch beide unter den ersten der Gruppe platzieren. Für Rainer war der Spurt dann doch zu schnell und erreichte mit einer Superzeit am Ende der Gruppe das Ziel.
Christhild hatte ein gutes Rennen erwischt und fand immer Gruppen um mitzufahren. Alexandra in ihrem ersten Rennen wurde von der Stimmung und den anderen Skatern so sehr mitgerissen, dass sie nur eine Minute nach Christhild das Ziel erreichte.
Uns allen war klar, dass Rainer mit seiner Leistung sehr weit nach vorne gekommen war, so dass wir allen anderen Planungen zum Trotz noch die Ergebnisse abwarten wollten. Also gingen Rainer und ich mal suchen und fanden auch den Stand für die Voraburkunden. Und dann die Riesenüberraschung: Rainer hatte die M55 gewonnen!
Ach ja, wie war denn gleich nochmal meine Startnummer? Handy raus: „Peter guck doch mal nach welche Nummer ich hatte…, ach ja Christhild und Alexandras Nummer brauchen wir auch noch…“ Da war dann Überraschung Nummer zwei fällig: Christhild hatte die W45 gewonnen!
Zwei Siege bei schönem Wetter und der Rest mit Superplatzierungen, was wollen wir mehr? Kein Kopfsteinpflaster!

Thomas Rumpf

Ergebnisse:

Name
Zeit
Platz / AK
Pers.Bestleistung
56.
Uwe Baumgarten
40:45
9. / M30
61.
Thomas Rumpf
40:46
8. / M35
87.
Rainer Rudolph
40:54
1. / M55
PB
107.
Yvonne Hommel
42:41
5. / WH
133.
Olaf Hermann
44:32
22. / M35
PB
424.
Christhild Nolte
52:32
1. / W45
PB
480.
Alexandra Herr
53:33
18. / W30
PB

Salzwedel 25.02.2001

Uwe Baumgarten holt Bronze auf den Mittelstrecken
Die erste LM-Medaille des STC

Zu den Landesmeisterschaften in der Halle in Salzwedel fuhren Rainer, Uwe und Thomas begleitet vom Fanclub Christhild, Gabi und Peter. Auf dem Parkplatz angekommen sahen wir ein Auto mit Braunschweiger Kennzeichen: Das konnte nur Uwe Baumgarten sein! Keine drei Wochen ist es her, dass er sich an gleicher Stelle die rechte Hand (s. Bericht) arg verletzt hatte. Den gebrochenen Zeigefinger mit Tape an den Mittelfinger geklebt und einem dicken Handschuh als Schutz darüber ließ er sich nicht vom Start abhalten.
Zunächst ging es in der lausig kalten Halle an die 200-Meter. Die Halle ist von der Fläche und der Rundenlänge her mit unserer Halle vergleichbar, war aber auf voller Breite nutzbar und ließ somit höhere Kurvengeschwindigkeiten zu. Dazu kam noch ein sehr guter Asphaltbelag. Die beiden kurzen Distanzen wurden als Einzelzeitfahren veranstaltet. Für den ersten Schreck sorgte Uwe Müller, als er ins Straucheln kam. Schreck Nummer 2 lieferte Uwe Baumgarten mit seinem Sturz in der Zielkurve, zum Glück ohne sich an der lädierten Hand erneut zu verletzen. Aber die beiden Uwes durften ihre Läufe noch einmal wiederholen und blieben damit in der Wertung. Trotzdem kam keine große Begeisterung bei dem Blick auf die Ergebnisse auf. Irgendwie war ein Start, der sofort in die Kurve überging nicht so unser Ding.
Besser lief es schon auf der 500 Meter-Distanz. Da hatten wir uns wohl schon an die Strecke gewöhnt. In der Endabrechnung der Sprintwertung der Landesmeisterschaft landeten wir auf den Plätzen 4,6,11 und 13 der Klasse M30. Ärgerlich für Rainer war, dass in seiner Altersklasse keine Gegner gemeldet hatten und er somit mit den rund 20 Jahre jüngeren Teilnehmern zusammen gewertet wurde.
Anschließend ging es in die Vorläufe über 1500 Meter. Uwe Baumgarten konnte seinen Lauf gewinnen und sich damit für das A-Finale qualifizieren. Uwe Müller, der sich eine leichte Zerrung bereits im ersten 200 Meter Lauf geholt hatte, hatte wenig Chancen und musste sich mit dem letzten Vorlaufplatz begnügen. Rainer konnte zwar mithalten, kam aber ebenfalls nicht über das C-Finale hinaus. Ärgerlich für Thomas, dass es sich erst auf der Ziellinie geschlagen geben musste und das B-Finale knapp verpasste.
Im A-Finale reichte es für Uwe Baumgarten zum 6. Platz, aber allein das Erreichen des A-Finals war schon ein großer Erfolg. Die restlichen drei mussten sich mit dem C-Finale begnügen. Thomas konnte seine Führungsposition nicht verteidigen und musste sich mit Platz 2 zufrieden geben, während Rainer noch vor Uwe ins Ziel kam. Nach diesem Rennen entschied Uwe Müller den Wettkampf lieber zu beenden und sein gezerrtes Bein zu schonen.
In den abschließenden 5000-Meter-Finals kam Thomas im B-Finale wieder auf den zweiten Rang, während Rainer es schaffte sich am Ende der Führungsgruppe festzusetzen und mit dieser ins Ziel zu kommen.
Im A-Finale über die lange Strecke ließ es Uwe Baumgarten noch einmal spannend werden. Ganz knapp mit einer Skatelänge sicherte es sich den Platz 5 der Niedersachsen und damit die Bronzemedaille in der Klasse M30 für die Mittelstrecken. Thomas mit dem 7. und Rainer mit dem 9. Rang rundeten das Ergebnis ab.
Als Resümee lässt sich feststellen, dass wir eine ganze Menge bei unserem ersten Hallenwettkampf gelernt haben und nächstes Mal ein wenig anders vorbereitet an die Sache rangehen werden. Und als Neulinge auf der Bahn haben wir uns bestimmt nicht blamiert. Im großen und ganzen hat es eine Menge Spaß gemacht und Uwe hat auch noch für das mannschaftliche Erfolgserlebnis gesorgt.
Trotzdem kam bei mir nach der Hallenveranstaltung irgendwie eine gewisse Sehnsucht nach einer warmen, sonnenüberfluteten langen geraden Landstraße auf…

Thomas Rumpf
thomas@skate-team-celle.de

Ergebnisse:

Sprint

Name
Platz / AK
200 m
500 m
1.
Martin Franz (SC Rosdorf)
1. / M30
21,9
53,6
6.
Uwe Baumgarten
4. / M30
24,2
59,2
10.
Thomas Rumpf
6. / M30
25,4
61,9
13.
Uwe Müller
9. / M30
25,7
65,8
15.
Rainer Rudolph
11. / M30
28,9
70,7

Mittelstrecke

Name
Platz / AK
1500 m
5000 m
1.
Martin Franz (SC Rosdorf)
1. / M30
2:54,1
10:09,0
5.
Uwe Baumgarten
3. / M30
2:59,0
10:18,0
9.
Thomas Rumpf
7. / M30
3:09,4
10:53,0
11.
Rainer Rudolph
9. / M30
3:16,8
10:58,0

Salzwedel 05.02.2001

Eigentlich war es OK! Wenn da nicht das blöde Ende gewesen wär!

Die Strecke ist in Ordnung und ich konnte selbst im normalen Renntempo in den Kurven übersetzen. Im Sprint ist es dann aber doch zu eng. Nach dem Start – wir waren glaube ich so neun Leute in dem Lauf – hat sich erwartungsgemäß Axel Hildebrandt gleich abgesetzt und hat mit einem Vereinsgefährten eine Rund gut gefahren. Leider habe ich es zu spät gemerkt und von da an mein Ziel auf Platz drei ausgerichtet. Als die Zwei eine Runde gut hatten, fuhren wir mit fünf, teilweise sechs, Mann im Pulk.
Ich habe mich meist im Windschatten aufgehalten und wollte versuchen irgendwann zwischendurch einmal auszureißen und die Runde wieder gut fahren. Eine halbe habe ich dann ca. in der 70. Runde geschafft. Doch es hätte nicht für eine ganze gereicht und ich ließ mich wieder zurück fallen. Dann in der ca. 115. Runde passierte es! Ich hatte die beiden Gegner für den dritten Platz studiert und festgestellt, dass sie in den letzten Runden keine Chance haben, da meine Kurvengeschwindigkeit und Kurventechnik einfach wesentlich besser waren. Ich fuhr gerade an zweiter Stelle hinter meinem Kontrahenten, als mir in der Zielkurve etwas zwischen die Beine kam! Ich weiß nicht, ob ich dem Vordermann aufgefahren bin, einen Stoß von hinten bekam oder einfach mit der Rolle hängen blieb – jedenfalls flog ich auf die Nase. Dabei habe ich mich so blöd abgestützt, dass vier Finger der rechten Hand etwas abbekamen. Ich sah nur die Gruppe davonfahren und raffte mich wieder hoch. Bei der Verfolgungsjagd, sie hatten fast eine Runde plus, sah ich, dass meine Hand ziemlich blutete. Aber ich wollte den dritten Platz. In meinem Schock habe ich sie auch schon nach drei oder vier Runden wieder eingeholt. Der Rest ging recht leicht. Ich blieb, nachdem die beiden Führenden zum Endspurt ansetzten einfach vor dem mittlerweile einzigen Gegner für den dritten Platz und habe diesen nach Hause gefahren. Es sei denn, im zweiten Rennen war jemand schneller. Das war aber nicht zu erwarten, da sie ja kein Zugpferd hatten.
Ich sah nur meine Finger und das Blut und es stand fest, dass ich ins Krankenhaus muss. Tja, rechter Zeigefinger gebrochen, Mittelfinger mit tiefer Risswunde, die genäht werden musste und Ringfinger und kleiner Finger stark abgeschürft. Dritter, vierter und fünfter Finger sind dabei noch geprellt. Da der Zeigefinger auch eine große Schürfwunde hat, konnten sie diesen nicht eingipsen. Sie haben Verband drumgewickelt und von unten eine Schiene bis zum Ellenbogen gemacht. Bei meinem Arzt in BS habe ich nun einen neuen Gips mit gebogenen Fingern bekommen. Ring- und kleiner Finger sind frei, damit die Wunden besser heilen. Das linke Knie ist leicht abgeschürft. Naja, aber ich bin froh, den dritten noch geschafft zu haben. Mal sehen, wie lange ich den fetten Gips tragen muss. Ich will ja am 25. eigentlich wieder starten.
Abwarten. Sonst ist alles in Ordnung! Dauert alles nur etwas länger mit nur Hand und dann auch noch der Linken!

Uwe Baumgarten

Streckenbeschreibungen

Streckenbeschreibungen

An dieser Stelle wollen wir unsere gesammelten Streckenbeschreibungen veröffentlichen. Heimische wie auch exotische Straßen soll man hier finden können. Auch vereinsfremde Skater sind herzlichst eingeladen hier ihre Lieblingsstrecken vorzustellen.
Entsprechend der kalten Jahreszeit mache ich mit einer exotischen Strecke den Anfang, da man hier ganzjährig skaten kann.

Thomas, im November 2000

Strecken: Singapur I

Südoststrand

Eine wunderbare Skatestrecke führt am Südoststrand entlang. Durch eine schöne Parklandschaft führt hier ein breiter und meist schattiger Radweg, der täglich von Laub und Pflanzenteilen gereinigt wird. Die ca. 8 Kilometer lange Strecke ist flach, ausreichend breit und der Aspalt verdient die Bezeichnung „Black-Ice“. Als Ziel bietet sich kurz vor Ende der Strecke im Osten eine Seebrücke an, auf der viele Angler ihr Glück versuchen. Von dort aus hat man einen herlichen Ausblick auf die Reede Singapurs.
Soviel zum Schwärmen, jetzt das dicke Ende: Nicht nur die hier urlaubende Skater haben den Reiz der Strecke erkannt, sondern auch die Einheimischen. Wer glaubt, dass alle chinesisch stämmigen Menschen Fahrrad fahren können, der irrt gewaltig! So gibt es hier Fahrradverleihe, die vollkommen ungeübte Menschen das erste Mal auf’s Rad setzen. Diese Leute sind hinreichend mit sich selbst beschäftigt, so dass sie überhaupt kein Auge für einen Skater und schon gar nicht für einen Speedskater haben. Aber auch ohne diese Anfänger wird tagsüber ein Füllungsgrad erreicht, der einem jegliche Lust am Skaten nimmt. Ebenso vermiesen einem auch tagsüber die tropischen Temperaturen den Spaß. Also empfiehlt es sich früh morgens, so gegen 7 Uhr, bei noch kühlen 27°C hier in die aufgehende Sonne hineinzuskaten.
Der Tipp für durchreisende Freaks, die jeden Stoppover, zum Skaten nutzen müssen: Die Strecke führt ganz in die Nähe des Flughafens und man kann für wenige Dollar mit dem Taxi schnell dorthin gelangen.

Thomas

Singapur II (Herbst 2002)

Nach meinem Besuch im Frühjahr 1998 in Singapur, hatte ich diesmal die eigenen Skates im Gepäck. Gleich am zweiten Abend in der Stadt war das Wetter, der Regenzeit zum Trotz angenehm trocken, so dass ich mich zum späten Nachmittag hin in Richtung Skatestrecke bewegte. Leider hatte ich mich zeitlich etwas verkalkuliert und kam erst bei Sonnenuntergang an. Ich fand ein öffentliches Umkleidehäuschen, wo ich auch für einen Sing.-$ meine Klamotten sicher verwahren konnte. Was ich natürlich nicht fand, war eine 1-Dollar-Münze…
Los ging’s auf der Strecke. Erstmal Richtung Westen, wo sich auf Höhe der Fordroad ein Parkplatz für Schwerlastfahrzeuge befindet. Das soll das Trainingsrevier der einheimischen Speedys sein. Leider Fehlanzeige, was eingeborene Zehnrollenfreaks anging. Also ab in Richtung Osten. Meine flotte Fahrt wurde durch eine Baustelle jäh gebremst. Der Unmut durch den folgenden Slalom auf dem Fußweg, war wie weggewischt, als ich sah, wofür die Baustelle war. Die Strecke, die eigentlich schon super ist, wird gerade renoviert! Was sich jetzt auf den nächsten ca. vier Kilometern mir eröffnete war Speedskaters Traum: 3 Meter breit -wohlgemerkt pro Fahrtrichtung – und für Skater und Radfahrer deutlich sichtbar reserviert (aber von diversen Fußgängern ignoriert). Ein Asphalt, den man sich nicht schneller wünschen kann. Vor Fußgängerüberwegen(!) versuchten Buckel meine Begeisterung vergeblich zu bremsen. Dazu etwa alle 20 Meter eine hell strahlende Straßenlaterne, die es möglich macht auch bei Dunkelheit ohne Bedenken volles Tempo zu machen. Ich knallte in der angenehmen Wärme von knapp 30°C wie ein Blöder los, es machte einfach nur Spaß den Frust des Frankfurter-Regens und die Frostbeulen von Hannover-Celle aus den Beinen jagen. Ein Schweißausbruch und mein Pulsfrquenzmesser mahnten mich langsam ruhiger zu werden. Aber trotzdem, erste Gedanken ans Auswandern keimten in mir auf…
Etwas weiter erreichte ich wieder die Strecke im alten Zustand, die aber irgendwie diesmal weiter führte, als in meiner Erinnerung. Der Asphalt wurde durch Verbundpflaster abgelöst. Nach zwei Kilometern hatte ich keine Lust mehr, da auch keine Besserung in Sicht kam. Später erfuhr ich von einem freundlichen singapurianischen Skater, dass die Speedys im Bereich dieses Streckenabschnitts auf die Straße ausweichen. Ich drehte um und tummelte mich fortan auf der neuen Strecke. Dabei fiel mir ein Straßenschild auf, so eine 15 im roten Kreis. Was wollte mir das Ding sagen? Nicht mehr als 15 Speedskater in einer Reihe? 15-Roller verboten? Mehr als 15 Radfahrer sind zuviel auf der Strecke? Hmmm…? Jedenfalls reduzierte ich, als mir eine Polizeistreife entgegenkam mal sicherheitshalber mal das Tempo. Naja, typisch Singapur, Tempolimit für Skater… Nach zwei Stunden war meine Literflasche längst aufgebraucht und ich wollte noch ein wenig rollen. Aber die ersten Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels überredeten mich dann doch schweren Herzens Feierabend zu machen.

Mal ganz objektiv:
Streckenlänge ca. 16 Km, davon ca. 4-5 Km in traumhaften Zustand, weitere 4 Km in sehr guten, Rest mind. 2 Km Verbundpflaster, sonst ?.
Wo kommt man hin? Die Möglichkeit, die mir am besten gefiel: MRT-Station (U-Bahn) Kallang, von dort aus auf Skates die Mountbatton-Road runter bis zu Küste (2-3 Km). Es gibt aber auch Busse. Dort befindet sich auch der Trainingsplatz. Er ist fast am westlichen Ende der Strecke. Das nächste Umkleidehäuschen ist höchstens 1 Km auf der Skatestrecke Richtung Osten entfernt (an die Dollarmünze denken).
Für Durchreisende: Der Flughafen wird genau von dieser U-Bahn-Linie bedient. Fahrzeit bis Kallang knapp 20 Minuten. Fahrtkosten etwa 1,50$.

Thomas Rumpf

Heimische Strecken

Celle

Garßen-Habighorst-Scharnhorst-Aschenberg-Höfer-Ohe-Garßen. Dieser nette Rundkurs von ca. 30 – 36 km Länge hat sich zu einer unserer Standardtrainingsstrecken entwickelt.
Von Garßen aus geht es auf dem Radweg der B191 6,5 Km in Richtung Eschede. Der Radweg ist super asphaltiert, aber eben nur ein schmaler leicht hügeliger Radweg. Das Problem dieses Radwegs ist, dass er viel zu selten gereinigt wird und einige nach Regen nur sehr langsam abtrocknende Teilstücke hat.
Bei Kilometerstein 11,8 am Restaurant Ponyhof geht es rechts ab nach Burghorn (geradeaus sind es noch 3,3 km bis Eschede). Hier folgt nun eine etwa 2-3 Km lange schöne Strecke durch den Wald bis Burghorn, wo man an der Kreuzung links abbiegt.
Jetzt führt der Weg durch offene Felder, bis sich die Straße gabelt. Geradeaus ist eine Abkürzung, die eine Abfahrt mit schlechtem Belag und eine saftige Steigung zu bieten hat, darum empfehlen wir links abzubiegen und genießen die langgezogene Abfahrt bis zum Ortsanfang von Habighorst. Im Ort wird die Hauptstraße überquert. Es folgt die kurze Abfahrt über die Brücke der Aschau. An der nächsten Kreuzung kann man rechts abbiegen und dann direkt in Richtung Höfer über Habighorster Höhe nach 300 Metern auf dem Radweg weiterskaten. Der Radweg ist erträglich, die Ortsdurchfahrten mit ihren gepflasterten Fuß-/Radwegen nervig. Diese Strecke verkürzt die Runde um ca. 5 km.
In Habighorst führt halblinks die Straße in Richtung Eschede bis nach wenigen hundert Metern rechts ein Weg nach Scharnhost ausgeschildert ist. Dieser wurde teilweise neu asphaltiert und führt hinauf zum höchsten Punkt der Strecke, der auch gleichzeitig die Halbzeit markiert. Hinter dem alten, aber inzwischen restaurierten kleinen Bauernhaus biegt man rechts ab um durch die Speergitter auf die Landstraße zu gelangen.
Die Landstraße ist mäßig befahren und der gute Asphalt, sowie die sanften Abfahrten laden zum Speed machen ein. Im Ortseingang von Aschenberg geht es links hinauf in Richtung Mülldeponie. Geradeaus durch den Ort ist eine kleine Abkürzung. Nach einer Rechtskurve folgt eine weitere lange Abfahrt, die wieder zurück zur Landstraße führt. Der Landstraße folgt man bis Höfer. In Höfer an der Kreuzung geht es für 40 Meter nach links und dann am Biergarten rechts ab (nicht in den Biergarten, sondern in die Straße dahinter, auch wenn’s schwer fällt). Diese Straße endet T-förmig (Vorfahrt achten in der Abfahrt!) auf einer weiteren, die rechts wieder hinab zu einer Brücke über die Aschau führt. Nach dem jetzt folgenden Anstieg gabelt sich die Straße und man biegt halbrechts in Richtung Ohe ab.
Nun folgen ca. 3,5 Km besten Asphalts bis zum Ortseingang von Ohe. Kurz vor dem Ortsschild wird man von 10 Metern hässlichen Kopfsteinpflasters aus seinen Träumen gerüttelt. Hinter dem kleinen Ort folgen 2 km Landstraße bis zur Strecke Garßen-Lachendorf. Hier biegt man rechts auf den Radweg ab und folgt diesem vorbei am Golfplatz bis Garßen.
Möchte man zurück in Richtung Celle, so besteht die Möglichkeit am Kieswerk links in den Weg nach Bostel abzubiegen. Am Ortsende von Bostel gibt es dann drei Wege in Richtung Celle. Hinab zum Sportplatz des VfL Altenhagen zum südlichen Ortseingang von Altenhagen, dann weiter über den Berkefeldweg nach Celle. Geradeaus zur Ortsmitte von Altenhagen und weiter über den Fasanenweg zurück zur Stadt. Oder nach 600 Metern Hauptstraße links in Richtung Berufsschulen und dann zur B191 oder Fasanenweg.
Die Strecke ist auch für Einsteiger geeignet. Alle sogenannten Abfahrten sind problemlos zu meistern und verlangen kein großes Können. Nur wo es viele Abfahrten gibt, da sind auch Steigungen, die die Tour ganz schön anstrengend machen. Ich empfehle die Strecke in der beschriebenen Richtung zu laufen, da die Lage der Gefällstrecken so angenehmer und ungefährlicher ist.

Thomas

Frankfurt 29.10.2000

Hart aber saugut!

Dirk hatte alle Meldeformalitäten für uns kurzfristig erledigt, denn nach den Erfahrungen des letzten Jahres hatten wir keine Lust auf nasser Strecke zu skaten. Also wurden bis Freitag intensiv alle verfügbaren Wetterberichte geprüft und dann kurzfristig beschlossen: „Auf geht’s!“ Leider musste Stefan am Samstagabend aus beruflichen Gründen kurzfristig absagen, so dass sich nur noch Christhild, Uwe und ich am Sonntagmogen kurz vor vier auf den Weg machten. In Frankfurt angekommen packten alle ihre Sachen aus dem Auto und begannen sich fertig zu machen. Uwe hatte kohlensäurehaltige Apfelschorle in seine Trinkflasche gefüllt und die Flasche gut verschlossen. Beim Hantieren beugt er sich vor, es macht: „Plopp!“ und die gesamte Schorle schießt unter Druck heraus und natürlich zielsicher über meine Skates!
An dieser Stelle verletzte ich die Chronistenpflicht und gebe nicht wieder, was mir durch den Kopf ging. Aber ab jetzt Vorsicht mit Uwe, er schießt scharf mit Schorle!
Jedenfalls nachdem alles zerlegt, Rollen und vor allem die Lager von der klebrigen Schorle befreit waren, machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt mit Dirk, der die Startunterlagen für uns hatte. Den Handys sei Dank fanden wir uns auch sehr schnell im allgemeinen Getümmel.
Da es keine Starteinteilung in Leistungsblöcke gab, begaben wir uns sehr zeitig in die Aufstellung und standen goldrichtig zwischen der 5. und 10. Reihe. Die 20 Minuten Warten auf den Start wurde mit Mutmaßungen über den Verlauf der Strecke verbracht: „Ist das hier nicht der Euro-Marathon, dann kann die Strecke ja nur bergab gehen…“ Die Strecke war alles andere als leicht, stellenweise noch feucht von der Nacht, viele Straßenbahnschienen und auch die kühle windige Witterung versprachen keine Bestzeiten.
Nach dem Startschuss suchte jeder seine eigenen Wege. Ich fand mich in einer kleinen 12 Mann starken Gruppe wieder, die sportlich sehr fair und gut zusammen arbeitete. 1:24:50, der 60. Platz insgesamt und 16. Rang in M30 waren der Lohn.
Uwe mit neuer 5-er Schiene und im Double-Push-Fieber ging heftig zur Sache. Nach einigen Kilometern tauchten Geräusche an seinen Skates auf, so dass er zu einem kurzen Stopp gezwungen war (oder hatte er bloß seine Beine verknotet?). Irgenwann später überholte er dann sogar noch Dirk, der an Trainingsrückstand und Knieproblemen litt. Mit 1:38:45 lief er seine erste Zeit unter 1:40.
Christhild hatte sich kurzfristig einen neuen Satz Lager ausgeliehen, weil ihre alten die Regenschlachten von Lomitz und Uelzen ihr doch wohl etwas übel genommen hatten. Das Motto „Such dir ‘nen breiten Rücken und bleib dran“ beherzigend zog sie flott über die Strecke. Bis bei Kilometer 10 eine Skaterin ihr ein Bein stellte und Christhild zu Boden ging. Das bremste sie aber nur kurzzeitig. Am Ende hatte sie Dirk sogar fast noch eingeholt und kam mit 1:46:54 nur 5 Sekunden nach ihm auf den 465. Platz. Das war gleichbedeutend mit 7. Rang in der Klasse W40. Ohne den Sturz hätte es vielleicht sogar noch zum 5. gereicht.
Den Abschluss der Veranstaltung bildet für uns nettes gemeinsames Essen. Während die Jogger immer noch unterwegs waren, machten wir uns auf den Heimweg. Da alles an diesem Tag schnell und gut gelaufen kam das dicke Ende auf Autobahn. Stau und Regen ließen uns erst gegen 19:30 Uhr wieder in Celle sein. Aber es war ein toller Saisonabschluss. Die Frankfurter Organisatoren hatten sich viel Mühe gegeben und aus den Fehlern des letzten Jahres gelernt und so muss man jetzt sagen: „Frankfurt? Nichts wie hin!“

Thomas Rumpf

Ergebnisse:
Sieger: Christoph Zschätzsch (1:12:04)
Siegerin: Evelyn Kalbe (1:20:40)

Name Zeit (Platz / Altersklassenplatz)
Thomas: 1:24:50 (60./ 16. M30)
Uwe: 1:38:45 (235./ 89. M30)
Dirk: 1:46:49 (452./ 87. MHK)
Christhild: 1:46:54 (465./ 7. W40)

Köln 1.10.2000

Dirk kam, sah und fuhr nach Hause

Köln ist nun einmal der Marathon mit der besten Stimmung, die von den Zuschauern herüberkommt. Das ist aber auch nötig, denn es ist auch einer der Marathons, die durch ihre Unzulänglichkeiten immer wieder auf sich aufmerksam machen. Diesmal klappte die Organisation, aber das Wetter spielte überhaupt nicht mit. Strömender Regen und zentimetertiefe Pfützen auf der Strecke schreckte über die Hälfte der 5000 gemeldeten Skater ab. Wie die Mehrheit, so entschied auch Dirk und zog es vor sich das Renngeschehen nur als Zuschauer mit Regenschirm bewaffnet zu gönnen. Wer die Bilder im Fernsehen gesehen hat, kann seiner Entscheidung nur zustimmen.

Thomas Rumpf

Bremen 24.9.2000

Erster Sieg für das Skate-Team Celle

Nach dem Highlight Berlin war der Schwung ein wenig raus. Hohe 50,- DM Meldegeld und eine neue Veranstaltung lockten nur Reiner, Stefan und mich nach Bremen. Nur 12 Tage nach unserer Vereinsgründung holte Reiner den ersten Altersklassen-Sieg für unser Team.
Bei lausig kalten Ostwind traf sich das kleine Celler-Häufchen auf dem Parkplatz der GVZ in Bremen. Kurz oder lang war die meistgestellte Frage vor dem Rennen, 8°C kalter Wind, aber strahlender Sonnenschein. Nur für Stefan stellte sich diese Frage leider nicht mehr. „Vermummelt“, war seine Antwort: Eine fiebrige Erkältung zwang ihn auf den Start zu verzichten.
Die Strecke war ein 6,4 Kilometer langer Rundkurs mit einer kräftigen Steigung. Gut asphaltiert, nur die vielen Gullideckel nervten ein wenig. Im fröhlichen Gespräch mit Bekannten auf dem Weg zum Start fiel mir dann doch noch was wichtiges ein: „Warum sagt ihr mir nicht, dass ich keinen Helm auf habe?“ Zurück zum Parkplatz spurten, Helm aus dem Auto und in Renntempo in Richtung Start. Knapp eine Minute vor der Startzeit erreichte ich die Matten. Ok, Warmlaufen war erledigt.
Die Geschichte des Rennens ist kurz erzählt. Ich hängte mich in die erste Verfolgergruppe, und kam mit dieser auch ins Ziel. Leider habe ich einen Ausreißversuch unterschätzt und bin zu spät gespurtet.
Trotzdem 1:22:56,9 war die zweitbeste Marathonzeit, die ich bisher gelaufen bin. Und es war eine Wohltat nach dem Gehacke von Berlin in einer vernünftigen Gruppe mal wieder ein nettes Rennen zu laufen.

Thomas: Action in black…

…und fertig!

Auch Reiner hatte keine Probleme eine harmonisch laufenden Gruppe zu finden. Das war wichtig, denn ohne gute Zusammenarbeit in der Gruppe war auf der langen Gegenwindstrecke nichts drin. 1:34:51,1, persönliche Bestzeit um über 4 Minuten verbessert und Sieg in der M60.

Thomas Rumpf

Berlin 10.9.2000

Alle laufen persönliche Bestzeit

Berlin ist ein Muss für alle Skater! Von dieser Aussage hatten sich Christhild, Stefan, Uwe und Peter als Betreuer anstecken lassen.
Nur ich hatte das Problem pünktlich am Start zu sein. Dirk und Kirsten waren auf die Idee gekommen am 9.9. zu heiraten. Ausgerechnet Dirk, mit dem ich so viele Rennen gelaufen bin und der mich zu meinem ersten Marathon überredet hatte. Also alles mal wieder unter einen Hut bringen und Sonntagmorgen um 4 Uhr losfahren. Bleifuß auf der A2 und gegen 6:15 Uhr parkte ich irgendwo beim Wannsee an einer U-Bahn-Station. Peter hatte meine Startunterlagen abgeholt, die ich auch pünktlich um kurz nach 7 am vereinbarten Treffpunkt in den Händen hielt. Ein Blick auf die Nummer: „Nur ‘ne grüne?!“ Letztes Jahr war ich noch im ersten Startblock (rot). Also, in Anbetracht der Massen von Skatern, rechtzeitig umziehen und 20 Minuten vor dem Start ganz vorne postieren. Das war bei der schmalen Strecke Gold wert. Der grüne Startblock steht auch in der ersten Reihe, nur auf der ungünstigeren Straßenseite. So waren am Start nur eine Handvoll Leute vor mir und ich hatte keine Probleme gleich ins Rennen zu finden. Untern Strich kam ich viel besser weg als aus dem roten Block.
Ganz anderes erging es unseren Neulingen, die sich ohne irgendeine Marathonzeit gemeldet hatten und ganz hinten in den weißen Startblöcken ihr Glück suchen mussten. Auch wenn man Tausende von anderen Skatern überholt, wird das irgendwann langweilig.
Das Rennen selber war recht brutal. Ich habe noch nie so viele Stürze gesehen, wie dieses Jahr in Berlin. Vielen recht übel verletzten Leuten konnte ich nur in letzter Sekunde noch ausweichen. Die Rücksichtslosigkeit, die zum Teil in den Gruppen herschte, war abschreckend. Ins Ziel kam ich in einer ca. 60 Mann starken Gruppe. Auf dem viel zu schmalen Ku’damm war überhaupt nicht an einen Endspurt zu denken. Bloß nicht auf den letzten Metern stürzen, egal auch wenn das 20 Plätze kostet!
Aber trotzdem Berlin ist natürlich auch toll. Nur dort kann man so schnell skaten, da es dort so riesige Gruppen gibt, die mit rasender Geschwindigkeit durch die Straßen jagen. Im Prinzip sind immer wieder andere vorne und ständlich wird irgendwo gesprintet. Das macht das Rennen so höllisch schnell.
Uwe, Stefan und Christhild kämpften sich durch die Massen, wobei zum Teil ganz brauchbare Zeiten auf der zweiten Marathonhälfte herauskamen. An ihren gelaufenen persönlichen Bestzeiten werden sie noch ein wenig zu knabbern haben, aber sie bestimmt nicht erst in Berlin 2001 brechen.

Thomas Rumpf

Sieger: Chad Hedrick (1:01:45)
Siegerin: Angele Vaudan (1:08:29)

Name Zeit (Platz, Altersklassenplatz)
Thomas: 1:18:34 (256/ 28) PB
Uwe: 1:40:20 (2566/ 428) PB
Stefan: 1:41:43 (3000/492) PB
Christhild: 1:52:37 (4183/ 55) PB

Uelzen 3.9.2000 / Nordcupfinale 2000

Regungen im Regen

Kurz vor 7 klingelte das Telefon: „Glaubst du, dass die bei dem Scheißwetter überhaupt fahren? Wollen wir da wirklich hin?“ Oh ja, ich wollte hin. Mir war klar, dass das Nordcupfinale bestimmt bis zu einer Wasserhöhe von 20 cm ausgetragen würde.
In Uelzen angekommen stapften wir mal zur Anmeldung: „Mal sehen, ob da überhaupt was läuft…“ Und tatsächlich, es wurden Startunterlagen ausgegeben, Nachmeldungen angenommen, u.s.w.. „Dann müssen wir wohl auch ran!“
Glücklicherweise hörte dann der Regen zum B-Lauf auch auf und Christhild, Reiner und Rainer glitschten vorsichtig zum Start auf der noch triefnassen Straße.
Gleich nach der ersten Runde lag Reiner in der Führungsgruppe. In den folgenden Runden wurde diese Gruppe immer kleiner und die letzte Hälfte des Rennens fuhr Reiner allein zum Sieg in diesem Lauf, was gleichzeitig den 2. Platz M60 bedeutete.
Der „rote“ (wegen der Farbe seiner Skates) Rainer tummelte sich die ganze Zeit im Mittelfeld und sammelte dort so seine ersten Rennerfahrungen.
Christhild hatte sich wieder mit Doris und Regine vom MTV zusammengetan und das Rennen gemeinsam gelaufen. Aber auf Nässe kam nicht die gewohnte Harmonie auf und das Rennen wurde über die Strecke gebracht.
Für den A-Lauf war nur ich qualifiziert. Auf der langsam abtrocknenden Strecke ließ es sich inzwischen ganz gut skaten. Trotzdem gingen alle das Rennen vorsichtig an, was mir sehr entgegen kam. In der Verfolgergruppe ließ es sich recht ruhig laufen und am Ende gelang es mir zeitgleich auf den 6. Platz der niedersächsischen LM zu spurten.

Thomas Rumpf

Sieger: Thilo Bock (0:37:04,7)
Siegerin: Liane Witt (0:39:58,9)

Name Zeit (Platz / Altersklassenplatz)
Thomas 0:40:14,0 (24./ 11.) PB
Reiner 0:49:04,8 (73./ 2.)
Rainer 0:51:50,7 (88./ 6.) PB
Christhild 0:59:50,8 (109./ 6.)

Endstand Nord-Cup:
Thomas: 170 Punkte, 22. Platz insgesamt, 11. Platz M30.

Kirchboitzen 12.8.2000

Familienausflug

Es war das Rennen vor der Haustür. Eben mal am Nachmittag nach Kirchboitzen bei Walsrode kann man ja mit Kind und Kegel fahren. Der Rennkurs war schnell erkundet, er war nur 800 Meter lang und optimal für die Zuschauer. Leider mussten die Organisatoren auf die Firma mit der Zeitnahme warten und so warteten wir auch. Das herliche Sommerwetter und der angebotene Kaffee und Kuchen ließen die Zeit nicht zu lang werden. Nur leider war natürlich der Hauptlauf das letzte Rennen. Mit über einer Stunde Verspätung ging es an den Start. Mangels anderer Teilnehmer hängte ich mich an die Spitzengruppe. Leider kam ich nach einer Abfahrt in einer scharfen Kurve ein wenig ins Rutschen und versuchte auf der Grasnabe weiterzurollen. Es gab einen wundervollen Sturz und viel Applaus der Zuschauer. Die Spitze war weg, meine Knie weich, also der Rest war dann Einzelzeitfahren. Im Mittelfahrt zog Uwe seine Runden und versuchte dann mal hier und da mal jemanden zu finden, der ein wenig Windschatten gab. Christhild hatte sich mit Doris und Regine vom MTV abgesprochen gemeinsam zu laufen. Die drei harmonierten recht gut und liefen einen großen Teil der Strecke bis kurz vor dem Ziel in Formation.
Dann kam das wieder das lange Warten. Gegen 19:00 Uhr sollte Siegerehrung sein, um 20:30 Uhr ging es endlich los, dafür dann aber endlos langatmig. Um 21:15 Uhr waren wir endlich fertig, die mitgefahrenen Zuschauer sauer und die Kinder quakig.
Aber sonst war es ja ganz nett und bei allen Unzulänglichkeiten hatten sich die Organisatoren redlich bemüht etwas Schönes auf die Beine zu stellen.

Thomas Rumpf

Lomitz 22.7.2000

100

100 heißt die magische Zahl. 100 Km auf Skates. Wer es nicht probiert hat, kann nicht glauben, dass es geht. Dabei ist es eigentlich ein schönes Rennen, geradezu gemütlich. Man kann gelassen die Ausreißversuche einzelner zur Kenntnis nehmen und sie 30 km später in Ruhe wieder einholen, na und!?
Eigentlich hatte ich Christhild und Peter nur als Streckendienst verpflichten wollen. Außerdem zeigten mir die Erfahrungen von 1999, dass es besser sein kann, wenn man nach diesem Rennen nicht mehr selber nach Hause fahren muss. Aber Christhild meinte, dass sie sich auch an den 100 Kilometern versuchen wollte und überredete Uwe auch noch mitzukommen, damit sie nicht so allein ist. Ich gebe es zu, dass ich innerlich ziemlich den Kopf geschüttelt habe: Christhilds zweites und Uwes erstes Rennen und dann die 100 km im Lomitz, dem längsten Rennen Deutschlands. Wir waren zeitig vor Ort und die Meldeformalitäten waren rasch erledigt. Wir postierten Peter an einem günstigen Platz nahe dem Wendepunkt an der Strecke. Andere Mitskater erkannten auch gleich den Vorteil einer persönlichen Betreuung und verpflichteten Peter ebenfalls.
Der Start war genau am anderen Ende der sieben Kilometer langen Wendestrecke, so dass man ersteinmal die Strecke einmal zu warm werden ablaufen musste. Nach dem Start teilte sich das Feld rasch in die entsprechenden Gruppen. Das Wetter war optimal und alle skateten ihren Traumzielen entgegen: Christhild und Uwe wollten die 100 km im Limit von 5 Stunden schaffen und ich zielte auf die Marke von 3:30. Dann kam was aber nicht kommen sollte: Ein kräftiger Schauer ging über dem südlichen 5 Kilometern der Strecke nieder. So war die Verwunderung aller Zuschauer und Betreuer am nördlichen Wendepunkt recht groß als plötzlich alle Skater fluchend und klitschnass mit teilweise quietschenden Lagern vorbeikamen. Damit waren die bis dahin anvisierten Traumziele in unerreichbare Ferne gerückt. Auch mit der langsam wieder abtrocknende Straße ließ sich die verlorene Zeit nicht mehr aufholen.
Peters Betreuereinsatz war optimal. Im Gegensatz zum Vorjahr brauchte ich keinen großen 2 Liter Trinkrucksack mitschleppen. Bei jeder zweiten Vorbeifahrt warf ich ihm die mehr oder weniger leere Trinkflasche vor dem Wendepunkt zu und erhielt nach der Wende eine frisch gefüllte zurück. Bei den übrigen Vorbeifahrten reichte Peter Bananen als Verpflegung. Da eine halbe Banane glitschig und schlecht zu greifen, reichte Peter die Früchte komplett. Eine ganze Banane zu essen ist recht viel im Rennen und so begann ich immer eine Hälfte meinen Mitfahrern anzubieten, was meine Beliebtheit im Feld enorm steigerte.
Die Gruppe, in der ich lief, wurde insbesondere durch den Regen immer kleiner. Am Ende sprinteten wir noch mit 12 Leuten ins Ziel. Irgendwie ist das schon recht eklig nach 99,5 km noch einen Sprint anziehen zu müssen. Aber mit knapp unter 3:41 hatte ich meine Vorjahreszeit um 7 Minuten verbessert und konnte hoch zufrieden meine total versauten Lager auseinander nehmen. Christhild und Uwe hatten Schwierigkeiten passende Mitstreiter zu finden und fuhren, nachdem einige das Rennen im Regen aufgegeben hatten, zeitweise allein durch die Landschaft. So waren die 100 Kilometer natürlich nicht zu schaffen. Beide beendeten das Rennen nach 86 Kilometern, was aber auch eine enorme Leistung darstellt.

Thomas Rumpf

Sieger: Andreas Andruleit (3:09:56)
Siegerin: Sylvia Ordowski (3:33:30)

Name Zeit/Strecke (Platz, Altersklassenplatz):
Thomas 3:40:59 (10. M30, LM: 6. M30)
Christhild 86 km (80.)
Uwe 86 km (81.)

Lohne 16.7.2000

Licht und Schatten

Lohne war schon im Vorjahr ganz nett gewesen. Eingebettet in ein Rudel von Triathleten, Duathleten und Läufern starten dort auch die Inliner auf dem Festival des Ausdauersports. Alles an einem schönen Waldbad organisiert, inklusive Mittagessen und auch noch für einen guten Zweck. Was will man mehr an einem sonnigen Sonntagmorgen?
Mit über einer halben Stunde Verspätung traf ich endlich bei Reiner ein. Irgendwer hatte mit Papas Skateutensilien verstecken gespielt. Eigentlich wollten wir zu viert nach Lohne, aber gespenstigerweise waren wir plötzlich nur noch drei: Christhild, Reiner und ich.
Dass sich Reiner heute was vorgenommen hatte, merkte man auf der Anfahrt. Er holte meine halbe Stunde Versätung auf der Fahrt locker wieder heraus. Christhild und ich nutzten erstmal die Zeit im Auto ihre Skates mit neuen Lagern und einem alten Rennrollensatz von mir zu versehen. Die Organisatoren hatten vom Vorjahr gelernt und den Start aus Sicherheitgründen auf die Hauptstraße verlegt. So ging es sofort flott zur Sache. Schnell weg und ab nach vorne. In einer großen Gruppe ging es flott vorwärts. Obwohl die Ausschilderung nach links eindeutig war und die Ordner klare Zeichen gaben, bogen die Führenden meiner Gruppe plötzlich rechts ab. Auch so kann eine Gruppe kleiner werden. Kurz vor der Wende wurden wir plötzlich von Autos überholt. Zum Glück nutzte gerade keiner die linke Fahrbahnseite zum Überholen. Auch nach der Wende kamen immer wieder Fahrzeuge entgegen bis auf dem schmalsten Straßenstück zur Krönung ein Milchlaster uns ordentlich in Reihe zwang. Anschließend tauchten plötzlich Leute mit Rennrädern auf, die ziehmlich sauer wurden, als sie von einem Rudel Skater zur Seite gedrängt wurden. Nachher stellte sich heraus, dass es die führenden Triathleten waren! Durch diese Feinheiten konnten einige Ausreißer profitieren. Es war einfach nicht möglich hinterher zu kommen, da ein Ausscheren aus dem Pulk wegen Gegenverkehr unmöglich war. So kam ich am Ende in der Gruppe ins Ziel und hatte sogar noch eine persönliche Bestzeit geholt.
Reiner wollte sich an den Stärksten seiner Altersklasse orientieren und schaffte das 400 Meter lang bis zur ersten Kurve, dann nahm er Kontakt mit einem anderen Skater auf und fertig war der Abflug. Die Schürfwunden und Blutergüsse ignorierend begann er das Feld von hinten aufzurollen, aber damit ist irgendwann und erst recht nach einem Sturz Schluss.
Christhilds erstes Rennen brachte ihr auch gleich den ersten Sieg in der Altersklasse der Frauen über 45. Der Sieg war mangels Gegnerinnen ziehmlich unangefochten.
Pünktlich gegen 11:00 Uhr war Siegerehrung und der Regen begann. Also waren wir zum Mittagessen wieder zu Hause. Ein netter Sonntagvormittag! In Anbetracht der Streckensicherung ist es vielleicht besser, dass in Lohne keine Skaterennen mehr stattfinden, aber irgendwie auch schade.

Thomas Rumpf