Hart aber saugut!
Dirk hatte alle Meldeformalitäten für uns kurzfristig erledigt, denn nach den Erfahrungen des letzten Jahres hatten wir keine Lust auf nasser Strecke zu skaten. Also wurden bis Freitag intensiv alle verfügbaren Wetterberichte geprüft und dann kurzfristig beschlossen: „Auf geht’s!“ Leider musste Stefan am Samstagabend aus beruflichen Gründen kurzfristig absagen, so dass sich nur noch Christhild, Uwe und ich am Sonntagmogen kurz vor vier auf den Weg machten. In Frankfurt angekommen packten alle ihre Sachen aus dem Auto und begannen sich fertig zu machen. Uwe hatte kohlensäurehaltige Apfelschorle in seine Trinkflasche gefüllt und die Flasche gut verschlossen. Beim Hantieren beugt er sich vor, es macht: „Plopp!“ und die gesamte Schorle schießt unter Druck heraus und natürlich zielsicher über meine Skates!
An dieser Stelle verletzte ich die Chronistenpflicht und gebe nicht wieder, was mir durch den Kopf ging. Aber ab jetzt Vorsicht mit Uwe, er schießt scharf mit Schorle!
Jedenfalls nachdem alles zerlegt, Rollen und vor allem die Lager von der klebrigen Schorle befreit waren, machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt mit Dirk, der die Startunterlagen für uns hatte. Den Handys sei Dank fanden wir uns auch sehr schnell im allgemeinen Getümmel.
Da es keine Starteinteilung in Leistungsblöcke gab, begaben wir uns sehr zeitig in die Aufstellung und standen goldrichtig zwischen der 5. und 10. Reihe. Die 20 Minuten Warten auf den Start wurde mit Mutmaßungen über den Verlauf der Strecke verbracht: „Ist das hier nicht der Euro-Marathon, dann kann die Strecke ja nur bergab gehen…“ Die Strecke war alles andere als leicht, stellenweise noch feucht von der Nacht, viele Straßenbahnschienen und auch die kühle windige Witterung versprachen keine Bestzeiten.
Nach dem Startschuss suchte jeder seine eigenen Wege. Ich fand mich in einer kleinen 12 Mann starken Gruppe wieder, die sportlich sehr fair und gut zusammen arbeitete. 1:24:50, der 60. Platz insgesamt und 16. Rang in M30 waren der Lohn.
Uwe mit neuer 5-er Schiene und im Double-Push-Fieber ging heftig zur Sache. Nach einigen Kilometern tauchten Geräusche an seinen Skates auf, so dass er zu einem kurzen Stopp gezwungen war (oder hatte er bloß seine Beine verknotet?). Irgenwann später überholte er dann sogar noch Dirk, der an Trainingsrückstand und Knieproblemen litt. Mit 1:38:45 lief er seine erste Zeit unter 1:40.
Christhild hatte sich kurzfristig einen neuen Satz Lager ausgeliehen, weil ihre alten die Regenschlachten von Lomitz und Uelzen ihr doch wohl etwas übel genommen hatten. Das Motto „Such dir ‘nen breiten Rücken und bleib dran“ beherzigend zog sie flott über die Strecke. Bis bei Kilometer 10 eine Skaterin ihr ein Bein stellte und Christhild zu Boden ging. Das bremste sie aber nur kurzzeitig. Am Ende hatte sie Dirk sogar fast noch eingeholt und kam mit 1:46:54 nur 5 Sekunden nach ihm auf den 465. Platz. Das war gleichbedeutend mit 7. Rang in der Klasse W40. Ohne den Sturz hätte es vielleicht sogar noch zum 5. gereicht.
Den Abschluss der Veranstaltung bildet für uns nettes gemeinsames Essen. Während die Jogger immer noch unterwegs waren, machten wir uns auf den Heimweg. Da alles an diesem Tag schnell und gut gelaufen kam das dicke Ende auf Autobahn. Stau und Regen ließen uns erst gegen 19:30 Uhr wieder in Celle sein. Aber es war ein toller Saisonabschluss. Die Frankfurter Organisatoren hatten sich viel Mühe gegeben und aus den Fehlern des letzten Jahres gelernt und so muss man jetzt sagen: „Frankfurt? Nichts wie hin!“
Thomas Rumpf
Ergebnisse:
Sieger: Christoph Zschätzsch (1:12:04)
Siegerin: Evelyn Kalbe (1:20:40)
Name Zeit (Platz / Altersklassenplatz)
Thomas: 1:24:50 (60./ 16. M30)
Uwe: 1:38:45 (235./ 89. M30)
Dirk: 1:46:49 (452./ 87. MHK)
Christhild: 1:46:54 (465./ 7. W40)